Anstrengender Beruf, quengelnde Kinder, stapelweise dreckige Wäsche und auch noch gut aussehen. Wer soll das unter ständigem Zeitdruck bewältigen? Immer mehr Mütter schaffen es nicht. Sie landen in der Erschöpfungsfalle. Burn-out ist längst keine Managerkrankheit mehr. Die Fachkliniken für gestresste Mütter sind überfüllt. Zwischen 2003 und 2015 ist die Zahl der Erschöpfungsdiagnosen beim Müttergenesungswerk um fast 40 Prozent angewachsen. Bei den Kliniken gibt es Wartezeiten bis zu einem Jahr. Dana H. aus Issum am Niederrhein ist verheiratet, arbeitet in Teilzeit und hat drei Kinder. Nach einem körperlichen Zusammenbruch hat der Hausarzt der 46-Jährigen dringend empfohlen, eine Kur zu machen. Dana H. lehnt ab, doch ihre Familie erkennt den Ernst der Lage und überzeugt sie schließlich. Im Sommer 2015 beginnt sie eine Mütterkur in den Bergen, wo sie sich allein auf sich konzentrieren kann. Die dortige Psychologin: „Wenn man mal überlegt, dass jetzt die Mutter, die zu Hause wie selbstverständlich alles regelt, nicht da ist und jetzt müssen plötzlich Kinder und Vater ran, dann ist später auch die Anerkennung sehr viel höher. Die Familie merkt: Mama macht ja neben ihrer Arbeit noch enorm viel.“ Für Dana ist die Mütterkur erholsam und schwierig zugleich. Erst jetzt spürt sie, was in ihrem Leben falsch läuft. Steffi M. ist alleinerziehend, hat eine Tochter und arbeitet als Heilpraktikerin mit eigener Praxis in Witten. Auch sie ist psychisch am Limit und sagt: „Ich habe festgestellt, dass die meisten Leute gar nicht damit klar kommen, wenn ich nicht funktioniere. Das scheint denen Angst zu machen, also funktioniere ich immer weiter.“ Steffi weiß, auf Dauer kann sie so nicht mehr leben. Sie entscheidet sich für eine Mutter-Kind-Kur. Ihre Tochter Sophie wird während der Zeit von Lehrern betreut, damit auch eine Alleinerziehende mal Kraft tanken kann. Den Müttern, die eine Kur machen, stehen Psychologenteams zur Seite. Das Credo in der K