Beim Siebdruck wird die Farbe mit einem Gummirakel durch ein feinmaschiges Gewebe gedrückt. Das Gewebe ist in einen Metallrahmen gespannt – das sogenannte Sieb. Die Motive werden dafür zuerst mit einer lichtempfindlichen Emulsion auf das Sieb übertragen. Wie bei einem Foto entsteht ein Negativ. Durch den Farbauftrag ergibt sich ein positives Muster. Für jede Farbe kommt dabei ein neues Sieb zum Einsatz. Der Siebdruck wird bis heute vor allem industriell genutzt, um Plakate, Stoffe oder Schilder zu bedrucken. Aufgrund der aufwändigen Arbeitsweise druckt jedoch kaum noch jemand von Hand. Die Künstlerin Anja Streese aus Trier hat die Siebdrucktechnik als Ausdrucksmittel für sich entdeckt und stellt damit einzigartige Bilder her. Die Siebe belichtet sie selbst. Mit einer Rakel, einem kleinen Holzschieber mit Gummilippe, drückt sie die Farbe von Hand durch das Sieb. Nach jedem Durchlauf wäscht sie die Farbe mit Wasser aus dem Sieb, anschließend muss es getrocknet werden.