Pro c't-Ausgabe stellen wir neue Spiele für PC, Konsolen, Smartphones und Tablets vor, darunter sind auch Freeware- und Open-Source-Tipps, die sich oft nicht vor der kostenpflichtigen Konkurrenz verstecken müssen. Im Video zeigen wir die drei Freeware-Spiele: "Maldita Castilla", "Perspective" und "Cantrip".
Wer ein Faible für hektische Plattformspiele hat, aber Super Crate Box (Windows, OS X, iOS, Ouya, PS Vita, C64) noch nicht kennt, sollte die schon 2010 von Vlambeer veröffentlichte und auch über Steam erhältliche Arcade-Hatz dringend ausprobieren. Im Stile (und der Grafik von) Super Smash Bros. kämpft man gegen Horden von Gegnern, um die nächste Kiste zu erreichen. Really silly! Die "Men who wear many Hats" machen ihrem Namen in Max Gentleman (Windows, OS X, Linux, Android, iOS) alle Ehre. In dem Spiel geht es darum, dem beispielsweise im offenen Oldtimer dahinfahrenden Gentleman möglichst viele Hüte aufzusetzen und dabei den Vögeln auszuweichen. Das tut man, indem man zu richtigen Zeit eine Taste drückt und mit den Pfeiltasten einen weißen Zylinder in dem Stapel nach oben oder unten bewegt. Ein weiterer Tastendruck lässt den weißen Zylindern samt des darauf aufgetürmten Stapels hochhüpfen. Um die Retro-Anmutung perfekt zu machen, simuliert der Plattformer You have to Win the Game (Windows, OS X, Linux) neben der CGA-Grafik auch gleich noch deren Anzeige auf einem uralten Röhrenmonitor. In dem Spiel gilt es, die schwierige Sprungpasssagen zu überwinden, was nur mit dem richtigen Timing klappt.
Only if (Windows, OS X, Linux) fühlt sich an wie so mancher Montag: Im Spiel wird man von einer Radiostimme beschimpft und aufgefordert, unter Zeitdruck nervige Aufgaben zu lösen, um ausbrechen zu können. Die aufgestauten Aggressionen kann man in Rambros (Windows) abbauen. In Rambo-Manier ballert man dort mit Maschinengewehr und Flammenwerfer und zerlegt die Pixelwelt. Worms ist dagegen kalter Kaffee. Deutlich ruhiger geht es beim Weltraum-Tetris QbQbQb (Browser) zu. Hier gilt es, farbige Blöcke so aufzustapeln, dass Dreipäckchen gleicher Farbe sich auflösen. Wird ein Turm zu hoch, hilft nur noch ein Meteorit, sonst nimmt man bei jeder Drehung immer mehr falsche Blöcke mit. Ein netter Zeitvertreib, von dem es eine erweiterte kostenpflichtige Version für Windows, OS X, Linux, Android und iOS gibt.
"Zak McKracken and the Alien Mindbenders" war einer der Meilensteine der Point&Click-Adventures. Kein Wunder, dass sich viele eine Fortsetzung wünschten. Die gab es zwanzig Jahre später – allerdings nur inoffiziell – von einem Fan-Projekt. Das hat nun nachgelegt und das überarbeitete "Zak McKracken: Between Time and Space (Director's Cut)" (Windows, OS X, Linux) veröffentlicht, bei dem der Reporter erneut haarsträubende Abenteuer erlebt. Besonders unterhaltsam sind für Genre-Kenner die zahlreichen Anspielungen auf das Original und andere Klassiker. In Hat Cat oder genauer "Hat Cat and the Obvious Crimes Against the Fundamental Laws of Physics" (Windows, OS X, Linux) soll man eine paffende Katze zum Ausgang des Levels leiten. Allerdings kann man sie nicht direkt steuern, sondern nur anhalten oder aber einen beliebigen Bildschirmausschnitt mit einem Rechteck (Loop) markieren. Wandert die Katze auf der einen Seite der Markierung aus dem Bild, kommt sie auf der gegenüberliegenden wieder hinein. So kommt man an Hindernissen vorbei oder lässt Gegner eiskalt in Abgründe stürzen.
heise VideoMein heise Video heise Video mobile Website heise Video Newsletter heise Video RSS-Feeds c't zockt (Episode 67): ChromaGun, Monster Gravity Video merken Mail versendenArtikel in c't Permalink 25. August 2015 In "ChromaGun" (iOS) verschießt man in Paintball-Manier mit einer Dreifarbwumme rote, blaue oder gelbe Kugeln. Um aufdringliche Arbeitsroboter aus dem Weg zu räumen, muss man diese oder Wandsegmente umfärben, denn die Roboter werden von Wänden gleicher Farbe angezogen. Trifft man etwa einen blauen Roboter mit gelber Farbe, bleibt er an grünen Wänden kleben et cetera. Das klappt aber nur beim Mischen von Grundfarben; alle anderen Kombinationen ergeben Braun, dem jegliche Anziehungskraft fehlt. Man darf also nicht versehentlich zu oft auf den Abzug drücken. Das Spiel enthält gegenwärtig 37 Level voller Knöpfe, Türen, unter Strom stehender Platten und natürlich Roboter. Das Android-Spiel "Monster Gravity" münzt ein altbekanntes Spielprinzip auf bekanntermaßen Kekse liebende blaue Monster um. Letzteres muss mit möglichst wenigen Zügen alle in einem Labyrinth verstreuten Kekse aufmampfen. Wischgesten schubsen das Monster in die gewünschte Richtung, woraufhin es bis zur nächsten Wand schlittert. In höheren Leveln kann man zwischen Monstern umschalten, Portale nutzen und unsichtbare Wände passieren, was die Komplexität ein ganzes Stück erhöht.
Farhan Qureshi hat in "PuniTy - PT Hallway recreation" (Windows, OS X, Linux) die von Konami zurückgezogene Silent-Hill-Demo "P.T." nachgebaut. In dem kostenlosen Spiel durchläuft der Spieler einen Hausflur in einer scheinbaren Endlosschleife. Bei jedem Durchgang entdeckt er subtile Änderungen und kommt so einem Familiendrama auf die Spur. Oureshi beschreibt die Entwicklung auf seiner Webseite. Der Stealth-Shooter "The Hosts" (Unity-Browser, Windows, OS X, Linux) greift das alte Spielprinzip von Messiah auf. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines roten Teufels, der von verschiedenen Wachleuten Besitz ergreifen oder sie erschießen kann. Durch ein Labyrinth von Gängen muss er schließlich zur Zelle eines Engels gelangen und diesen töten. Das kostenlose Browser-Spiel gefällt durch flüssige Animationen und die minimalistische Cel-Shading-Grafik. In dem gut ausbalancierten Schleichspiel "Blood Moon" (Windows) muss der Spieler Überwachungskameras und -Lampen ausweichen. Dazu wechselt seine Figur zwischen zwei verschiedenen Zuständen.
Einen Einblick in den monotonen Alltag einer Rentnerin erhält man im Episoden-Spiel "The Fifth Apartment" (Webbrowser mit Unity-Plug-in). Sie hockt in ihrem düsterem Apartment, hört dem geschäftigen Treiben auf den Straßen zu und schaltet die Glotze ein, damit die Zeit schneller vergeht – ein düsteres Kapitel mit viel Atmosphäre und bewusst wenig Spielwitz. Dem Flüchtlingsdrama nimmt sich "Passengers" (Web) vor. Als Schleuser bringt der Spieler in diesem pixeligen Browser-Spiel einzelne Flüchtlinge per Schiff übers Mittelmeer. Dazu muss er Kosten für Bestechungen und stabilierere Boote sowie Überlebenschancen kalkulieren. Ähnlich wie in "Papers, please!" geht natürlich immer irgendetwas schief. Passengers ist ein bitterböser Indie-Kommentar, der allerdings noch etwas Feinschliff bei der Bedienung vertragen könnte. Als rotes Tentakelmonster muss der Spieler in "Writhe: The Thing from Omega Sector" (Unity, Windows, OS X, Linux) aus einem Forschungslabor entkommen. Unterwegs kann er panische Wissenschaftler eleminieren und Laser-Schranken und Sicherheitssystemen ausweichen
Das Freeware-Spiel "Return of the Obra Dinn" (Windows, OS X) von Lucas Pope ("Papers, Please!") kombiniert Zeiträtsel mit einer Piratengeschichte. In dem sehr coolen schwarzweiß gerenderten 3D-Adventure durchsuchen sie ein verlassenes Piratenschiff, auf dem Skelette herumliegen. Mittels einer Zeitkapsel kann man sich bei jedem Fund ansehen, was damals geschah, bis das Geheimnis um das Schiff gelüftet ist. Nach dem Erfolg ihrer ersten Mini-Serie setzt The Game Kitchen "The Last Door" (Windows, OS X, Linux) nun mit der Season Two fort. In dem Adventure taucht der Spieler in die Welt des amerikanischen Horror-Autors H. P. Lovecraft ein. Als Psychologe Doktor Wakefield muss er das Verschwinden seiner Patienten in einer unheimlichen Nervenheilanstalt untersuchen. Der atmosphärische Soundtrack gibt all die Details akustisch wieder, die in der wunderbar düsteren Pixelgrafik nur zu erahnen sind. Die komplette Season ist für 10 Euro als Download erhältlich. Lucy Blundel und Dan Clements erkunden in ihrem kurzen Freeware-Adventure "One Night Stand" (Windows, OS X, Linux) die Probleme, die ein solcher mit sich bringen kann. Der Spieler wacht nach einer durchzechten Nacht neben einem Mädchen auf und muss herausfinden, was geschehen ist ...
In dem Sidescroller RunGunJumpGun (Window, OS X, 8 Euro) ist der Name Programm. Der Spieler steuert einen Astronauten durch ein automatisch vorbeiscrollendes Höhlensystem. Berührt man dessen Wände, endet das in der Regel tödlich. Um Hindernisse zu überwinden, ballert man mit seiner Knarre auf den Boden: Der Rückstoß lässt den Astronauten schweben ... solange er auf den Boden schießt. Dummerweise hat man aber nur diese eine Waffe. Will man Gegner und Barrikaden aus dem Weg räumen, muss man notgedrungen nach vorne schießen, sinkt aber gleichzeitig zu Boden. Der Spieler steuert die Richtung der Waffe nur mit zwei Tasten, vorwärts fliegt der Astronaut automatisch. Aufgrund des hohen Tempos wird RunGunJumpGun schnell zum höllisch schwierigen Reaktionsspiel. Bleibt man an einem Hindernis hängen, spult das Spiel in Sekundenbruchteilen zum letzten Startpunkt zurück und man kann es gleich noch einmal probieren. Die knallige Sound-Kulisse und das irrwitzige Tempo ziehen den Spieler in einen Bann, sodass man auch nach dem xten vergeigten Versuch nicht aufgibt.
In "Beholder" (Windows, macOS, Linux, 10 Euro) wird der Albtraum eines jeden Mieters wahr: Sie spielen einen Hausmeister, der für einen totalitären Staat Bewohne bespitzeln soll. Sie verwanzen Wohnungen, durchsuchen Zimmer und erstellen Profile. Die russischen Entwickler lassen dem Spieler dabei die Wahl: Soll er Verdächtige melden oder Geheimnisse für sich behalten? Ein puristisches Spielvergnügen für Genrefans: Statt auf bunte Grafiken setzt die kostenlose Königreich-Simulation "WarSim" für Windows auf Texteingabe. Egal, ob man Soldaten rekrutiert, in den Krieg zieht oder die Steuern erhöht, um die Staatskasse zu füllen – alles wird in nüchternen Textnachrichten dargestellt. Trotzdem muss man komplexe Aufgaben bewältigen, denn mit der Größe des Reichs wachsen auch die Probleme. Abgerundet wird die Simulation durch fünf Schwierigkeitsgrade und eine Speicherfunktion. Im kostenlosen Rundenstrategiespiel "Depth of Extinction " (Windows, macOS) steht die Menschheit mal wieder am Abgrund, die letzten Überlebenden haben sich in Unterwasserstädte zurückgezogen und kämpft ums Überleben. Das Spielprinzip ähnelt dem Klassiker XCOM: Deckung suchen, Befehle geben und den Gegner ins Kreuzfeuer locken. Bei einem Sieg bekommt man Belohnungen und Upgrades. Das Spiel ist als Appetithappen für ein größeres Projekt gedacht, das 2017 erscheinen soll. Aber schon jetzt man Depth of Extinction Spaß, wenn man auf herausfordernde Strategieabenteuer im Pixel-Look steht.
Das Early-Access-Spiel "7 Days To Die" hat mit der im Oktober erschienenen Version Alpha 15 nicht nur in der Grafik einen großen Schritt nach vorn gemacht. Zahlreiche Siedlungen, Gebäude und besondere Orte wie Trailer-Parks, verlassene Minen und Handelsposten laden ein zum Erforschen. Aber Vorsicht: Auch die Zombie-Bevölkerung hat zugelegt!