Die letzten Bergwisente, Kaukasische Steinböcke, schroffe Gipfel und extreme Wetterschwankungen - im unmittelbaren Hinterland von Sotschi, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014, ist ein beeindruckender Naturfilm entstanden. Die Bergwelten des Kaukasus markieren eine magische Grenze zwischen Europa und Asien. Über ein Jahr hat Filmemacher Henry M. Mix mit seinem Team in Russlands höchstem Gebirge verbracht. Entstanden ist eine eindrucksvolle Dokumentation über die Naturwunder zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Die wilde Berglandschaft mit ihrem extremen Klima hat eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt geformt. Sie macht den Kaukasus zu einem der weltweit 25 bedeutendsten Zentren biologischer Vielfalt. Bergwisent, Kaukasus-Königshuhn und Kaukasischer Tur sind nur hier zu finden. Im Regenschatten des schneereichen Hauptkammes leben Saiga-Antilopen, Ohrenigel und Schlangenadler. Im Westen des Gebirgszuges sind die einst ausgerotteten Bergwisente zu Hause. Mühsam, über Jahrzehnte hinweg, wurde der heutige Wildbestand aus Rückzuchten wieder aufgebaut. Mit bis zu 800 kg Lebendgewicht sind Wisente die größten Landsäugetiere Europas. Zweimal im Jahr verlassen sie die Bergwälder und ziehen hinauf in die alpinen Zonen auf knapp 3000 Meter. Nirgendwo sonst leben Tiere dieser Gewichtsklasse in derartigen Höhen. Was treibt sie in die ungeschützten Gipfelregionen? Mit ihrem rüsselartigen Nasensack wirken Saiga-Antilopen wie Wesen aus einer anderen Welt. In den winterkalten Kalmückensteppen dient die erweiterte Nase als Wärmetauscher und Klimaanlage. Eiskalte Atemluft wird vorgewärmt, bevor sie die Lungen erreicht. Wer im Kaukasus überleben will, darf nicht zimperlich sein. Wetterkapriolen sind an der Tagesordnung. Oft scheinen sich die vier Jahreszeiten an einem Tag abzuwechseln. Schwarze Wolken verdunkeln die Sonne und bringen Hagel-, Regen- oder Schneestürme. Lawinen donnern zu Tal. Erdrutsche können binnen Sekunden ganze Landstriche
Die Bergwelten des Großen und Kleinen Kaukasus markieren die Grenze zwischen Europa und Asien. Nach seiner preisgekrönten Dokumentation über den Großen Kaukasus legt das Team um Filmemacher Henry M. Mix nun einen zweiten Naturfilm über diese eindrucksvolle Region vor, der die Arten- und Landschaftsvielfalt des Kleinen Kaukasus porträtiert. Der Kaukasus zieht sich über die Landbrücke zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer durch Armenien, Georgien und Aserbaidschan. Wie ein gewaltiger Keil schiebt sich hier die Arabische Halbinsel unter Eurasien. In der entstehenden Verwerfung falten sich die beiden kaukasischen Gebirgsmassive auf. Der Große und der Kleine Kaukasus – zwei Bergwelten, getrennt nur durch eine tiefe, wüstenhafte Senke. Lebensraum für viele südliche Tierarten Abgeschirmt von dem mächtigen, mehr als 4000 Meter hohen Hauptkamm des Großen Kaukasus, konnte sich im niedrigeren Kleinen Kaukasus eine wärmeliebende Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Die zwischen den Bergzügen liegenden Steppen und Halbwüsten sind Lebensraum vieler südlicher Arten. Kropfgazellen weiden in Salzsteppen am Kaspischen Meer, umgeben vom endlosen Auf und Ab alter Erdöl-Pumpen. Blauwangenspinte lassen sich ebenso wenig vom täglichen Viehauftrieb stören wie die Kaiseradler in den Auwäldern und Röhrichten am Fluss Kura. Drei Geierarten brüten in den Canyons der Transkaukasischen Senke. Wenig scheue Schilfkatzen holen sich an Fischteichen ihren Anteil an der jährlichen "Ernte". Zwischen Gebirge, Salzsteppe und Meeresküste Während es im Großen Kaukasus noch menschenleere Wildnis gibt, ist sein kleiner Antipode uraltes Siedlungsgebiet. Armenier, Türken, Kurden, Perser, Georgier und Aserbaidschaner machten den Kleinen Kaukasus zu einem ethnischen Schmelztiegel. Faszinierend ist der ständige Wechsel von Natur- und Kulturlandschaften. Auf ein paar Hundert Kilometern geht es durch ein Mosaik aus Gebirgen, Wäldern, Salzsteppen, Meeresküsten, Flusstälern od