Folge 1: 3. Oktober 2015, ein historisches Datum: Deutschland ist seit 25 Jahren vereint. Ein Vierteljahrhundert, das euphorisch begann, in Frust umschlug und bis heute nicht jeden beglückt. Das war einmal anders: Wenn man heutzutage die Ossis fragt, an was sie sich besonders gut erinnern können, dann ist es „Der letzte Sommer der DDR“ die Zeit zwischen Mauerfall und Währungsumstellung bis hin zur Wiedervereinigung. Warum? Weil in dieser Zeit jeder mehr oder weniger machen konnte, was er wollte: Es gab keine funktionierende Bürokratie, kein Ordnungsamt, 16 Millionen DDR-Bürgern stand über Nacht die Welt offen, alles schien möglich. Eine Anarchie, die letztlich auch ihre Opfer forderte. (Text: ZDF)
Folge 2: Als die Mauer fällt, finden ost- und westdeutsche Jugendliche rasch zusammen. In Ost-Berlin, in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Todesstreifen, tanzen sie in illegalen Clubs. Techno wird das große Freiheitserlebnis, auch in anderen Städten wie Chemnitz, Rostock und Leipzig. Leer stehende Fabriken und bunkerartige Keller werden zu Clubs umfunktioniert, manchmal nur für eine Nacht und meistens illegal. Wenn man heutzutage die Ossis fragt, an was sie sich besonders gut erinnern können, dann ist es „Der letzte Sommer der DDR“ die Zeit zwischen Mauerfall und Währungsumstellung bis hin zur Wiedervereinigung. Warum? Weil in dieser Zeit jeder mehr oder weniger machen konnte, was er wollte: Es gab keine funktionierende Bürokratie, kein Ordnungsamt, 16 Millionen DDR-Bürgern stand über Nacht die Welt offen, alles schien möglich. Eine Anarchie, die letztlich auch ihre Opfer forderte. (Text: ZDF)
Keine funktionierende Bürokratie, kein Ordnungsamt, dafür offene Grenzen: 16 Millionen DDR-Bürgern steht 1989 über Nacht die Welt offen, alles scheint möglich. Mit dem Mauerfall am 9. November 1989 beginnt in der DDR ein Jahr zwischen Aufbruchsstimmung und Anarchie. Illegale Clubs, besetzte Wohnungen, eine überforderte Bürokratie und Medien, die erstmals offen berichten: Die Modrow-Regierung hat das Land nicht im Griff. Bis in den Sommer 1990 hinein gibt es keine funktionierende Steuerverwaltung, kein Gewerbeamt. Die öffentliche Verwaltung liegt danieder. Betriebe werden ohne Genehmigung gegründet, so manches bestehende Kombinat besetzt. Die Kombinatsdirektoren werden kurzerhand vor die Tür gesetzt. Doch die fröhliche Anarchie hat ihre Schattenseiten. Bald marodieren gewiefte Abzocker aus dem Westen durchs Land. Sie verkaufen den Ostdeutschen unnötige Versicherungen, überteuerten Ramsch oder fordern in erpresserischer Manier gleich ganze Häuser oder Grundstücke zurück. Dann machen die ersten Großbetriebe dicht. Zwischen 1989 und 1991 verlieren mehr als zweieinhalb Millionen Menschen ihre Arbeit. Was euphorisch begann, schlägt in Frust um – und beglückt bis heute nicht jeden. Ein Rückblick auf das letzte Jahr der DDR: Was hätte anders laufen können? (Text: ZDF)