Binnenschifffahrt auf dem Elbe-Lübeck-Kanal Folge 177 Der Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) mit einer Länge von 61,55 Kilometer ist zwar rund 40 Kilometer kürzer im Vergleich zum knapp 100 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal, für die Binnenschifffahrt in Schleswig-Holstein aber dennoch ungemein wichtig. Die Wasserstraße verbindet die Elbe in Lauenburg mit der Trave in Lübeck und damit die Elbe mit der Ostsee. Sieben Schleusen müssen Binnenschiffe auf ihrem Weg durch den ELK überwinden, um ihr Transportgut von einem Ort zum nächsten zu bringen. Durchschnittlich werden rund 600.000 Tonnen pro Jahr auf dem Elbe-Lübeck-Kanal transportiert. Für Containerladungen ist die Wasserstraße derzeit nicht geeignet, die Mehrzahl der Schleusen ist zu klein und die Brücken sind zu niedrig. Bis zu dem geplanten Ausbau bleibt der Elbe-Lübeck-Kanal Binnenschiffen bis zu einer Maximallänge von 80 Metern vorbehalten. Doch schon allein diese ersetzen mit ihrem möglichen Ladevolumen bis zu 35 Lkw, die ansonsten auf den Straßen Schleswig-Holsteins unterwegs wären. Die Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ begleitet den jungen Binnenschiffer Sebastian Pfingst, der neben dem GMS „WELS“ noch zwei weitere Schiffe besitzt. Ein Job an Land kam für den Anfang 30-Jährigen noch nie infrage, er liebt es, auf dem Wasser unterwegs zu sein. Bei den Schleusenmanövern muss er sich besonders konzentrieren, jedes einzelne hat seine speziellen Eigenarten. Die Schleuse in Witzeeze funktioniert beispielsweise per sogenanntem Hotopp-Prinzip, ein Ingenieurskunstwerk aus dem 19. Jahrhundert, das statt mit Elektrik mit Vakuum arbeitet. Auf den Strecken zwischen den Schleusen übernimmt auch hin und wieder Sebastians Mutter Brigitte das Ruder. So kann Sebastian sich während der Fahrt um die 500 PS starke Maschine kümmern, die er als das „Herzstück“ seines Schiffs bezeichnet. (Text: NDR) Deutsche Erstausstrahlung: Mi 28.08.2019 NDR