Sechs Mal am Tag fahren die großen Fähren von Rostock nach Trelleborg und zurück. Eine davon ist die "Mecklenburg-Vorpommern", das größte Fährschiff unter deutscher Flagge. Eine gute Stunde brauchen die Leute von Reederei und Seehafen für das Be- und Entladen des Schiffes. Eisenbahn, Trailer, Lkw, Pkw und vielleicht auch mal der Mast einer Windkraftanlage. Jeden Tag auf's Neue eine logistische Meisterleistung. Wie geht das? Mit ihren knapp 200 Metern Länge kann die "Mecklenburg-Vorpommern" eine ganze Menge an Bord nehmen. 600 Passagiere in 161 Kabinen. Autos, Lkws und Eisenbahnwaggons finden Platz auf drei Transportdecks mit insgesamt 3.200 Spurmetern. Größtes Problem: Die Verteilung der Fracht Die Nachtfähre von Sonntag auf Montag kommt von Trelleborg meist ziemlich leer an, dafür wird sie Montag früh in Rostock umso voller. Und genau das bedeutet für alle Beteiligten die größte Herausforderung. Dabei gibt es fünf Bereiche, die koordiniert werden müssen: Fußgänger, Pkw, Lkw, Eisenbahnwaggons und Trailer. Dazu kommen Spezialtransporte, wie zum Beispiel Windräder oder Teile davon, was auf der Strecke nicht selten passiert. Den wichtigsten Job macht dabei der Ladeoffizier an Bord. Das größte Problem ist die Verteilung der Fracht. Die muss natürlich so gleichmäßig wie möglich erfolgen. Das ist besonders wichtig bei den Eisenbahnwaggons. Denn ein Güterzug wiegt mal eben 3.500 Tonnen. Normalerweise muss er das Schiff "trimmen" - schon vor dem Ladevorgang. Ein leeres Schiff wird schwer beladen, da muss er Ballastwasser abpumpen. Und er muss eine "Krängung" unbedingt vermeiden. Eine Seitenschieflage von nur fünf Grad führt dazu, dass die Brücke für Zug und Kraftfahrzeuge automatisch hochfährt. Und dann ist es vorbei mit Umlauf in einer Stunde! Das und viel mehr sind die Hindernisse, die der Umkehr einer Fähre in gut einer Stunde im Weg stehen können. Jeden Tag auf's Neue eine logistische Meisterleistung.