In der Adventszeit greift Jürgen von der Lippe immer wieder gerne zur Lesebrille und macht seinen Zuschauern Lust aufs Lesen und Vorlesen. Und natürlich begrüßt er auch im Jahr 2010 in jeder Ausgabe einen anderen prominenten Gast. Dieses Mal stellen er und der Schauspieler Ingo Naujoks zwei ihrer „komischen“ Lieblingsbücher vor – von einem schmissigen Klolektüre-Tipp einmal ganz abgesehen. Dass Ingo Naujoks seine Empfehlung auch wirklich von vorne bis hinten gelesen hat, kann jeder überprüfen: Er höchstpersönlich ist der Sprecher der Hörbuchversion von Frank Jörickes Debütroman „Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und der Rest der Bagage“. Jöricke – 1967 in Trier geboren – ist Werbetexter, legt gerne Platten auf und hat als Journalist einmal einen Artikel über den damals völlig unbekannten Guildo Horn geschrieben. In „Mein liebestoller Onkel … “ bettet er die Historie von 40 Jahren Bundesrepublik in äußerst unterhaltsame Geschichten rund um Eltern, Großeltern und andere schrullige Verwandte ein und verbindet so den ganz normalen Alltag in der Hunsrücker Provinz mit der großen Weltpolitik. Jürgen von der Lippe wiederum macht gar nichts falsch, wenn er „War das jetzt schon Sex? Frauen, Familie und andere Desaster“ von Stefan Schwarz empfiehlt; der wird von seinen Fans schließlich nicht ohne Grund als „göttlicher Ritter der Feder“ verehrt. Der obendrein mehrfach erprobte Ehemann und leidenschaftliche Vater schreibt in der Kulturzeitschrift „Das Magazin“ regelmäßig darüber, warum im Leben mit Kindern die Verkettung unglücklicher Umstände der Regelfall ist und was der Alltag mit Anhang sonst noch so zu bieten hat. Erfunden ist da nichts. Virtuos überspitzt? Vielleicht. Fest steht jedenfalls: Diese Kolumnen sind ein Fest. Was nach dieser Ausgabe von Was liest Du? demnächst im heimischen WC gelesen wird, steht ebenfalls außer Frage: Jule Philippis „Wir müssen den Kindern mehr Deutsch lerne