Im nordenglischen Cumberland liegt Levens Hall, ein privater Landsitz, der seit 800 Jahren im Besitz derselben Familie ist. Sein Garten wird im 17. Jahrhundert vom französischen Landschaftsgärtner Guillaume Beaumont angelegt, der sein Handwerk in Versailles bei André Le Nôtre erlernt hat. Beaumont gibt dem Garten eine geometrische Struktur und Blickachsen – beides war in England seinerzeit sehr angesagt. Seitdem hat Levens Hall alle Moden überdauert und sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Bis heute zeugt er von der Schönheit formaler englischer Gärten. Die Besonderheit an Levens Hall sind seine Formschnittgehölze. Diese von Generationen von Gärtnern beschnittenen Buchsbäume und Eiben haben eigentümlich geformte Pflanzenskulpturen entstehen lassen. Kein Baum gleicht dem anderen. Der Garten war wahrscheinlich zu Beginn streng formal angelegt, mit geometrischen, akkuraten Pflanzungen. Doch über die Jahrhunderte haben sich diese Pflanzen verändert, sie sind gewachsen. Möglicherweise haben die Gärtner sie auf witzige Weise gestutzt. Sie gaben ihnen einen Charakter. Heute wachsen sie in alle Richtungen, das gibt dem Formschnittgarten etwas Natürliches. Beim heutigen Beschneiden wird den Bäumen erlaubt sich zu entwickeln, aber ihnen wird auch geholfen, in die richtige Richtung zu wachsen. Die Formen sind inzwischen so eigenwillig, dass der Garten die Fantasie anregt, sodass sich jede Form auf verschiedene Arten interpretieren lässt. Es ist wie im Wunderland, die Formen erinnern an Märchen.
Dans le nord de l'Angleterre, Levens Hall est depuis huit siècles la propriété de la même famille. Son jardin a été conçu au XVIIe siècle par un paysagiste français, Guillaume Beaumont, formé par André Le Nôtre à Versailles. Depuis, il a traversé les époques et les modes en gardant son caractère d'origine. Le trésor de Levens Hall, ce sont ses topiaires – les plus anciennes d'Angleterre et probablement d'Europe –, des arbres et arbustes minutieusement taillés par des générations de jardiniers.