Bali ist die einzige Insel Indonesiens, die den Hinduismus praktiziert, während der Rest des Archipels muslimisch ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Garten von Taman Ujung ein königliches Anwesen, das zur Erholung und für religiöse Zeremonien diente. Die schwimmenden Gärten von Taman Ujung sind das Werk von König Anak Agung, dem letzten König, der über den Osten Balis herrschte. Er ließ sie zwischen 1912 und 1921 anlegen. Zu dieser Zeit stand Indonesien unter niederländischer Herrschaft, doch die Könige der Provinzen übten weiterhin lokale Macht aus. Der Standort der Gärten wurde sorgsam ausgewählt, denn unter einem Teich, der sich zum Meer hin öffnet, befinden sich heilige Quellen. Der Garten war ein Geschenk der holländischen Kolonialverwaltung an den König. Entworfen hat ihn der holländische Architekt van den Hentz, der dabei mit dem chinesischen Hofarchitekten des Königs Loto Ang zusammenarbeitete. Sie begannen, mit den Stilmitteln europäischer Gärten zu spielen, doch viele Elemente sind auch typisch für den balinesischen Stil: zum Beispiel der der Balai Gili, ein schwimmender Pavillon, und der Balai Bundar, ein Meditationspavillon. Der Garten besitzt alle Merkmale eines formalen europäischen Wassergartens, was dem Wunsch des holländischen Architekten entsprach. Es war Aufgabe des Herrschers, seinem Volk spirituelle Werte zu vermitteln. Dieser Auftrag wird deutlich, wenn man den Aufbau des Gartens betrachtet: Statuen und Blumengaben stehen Seite an Seite mit Wasserbassins und Pflanzen; alles spiegelt sich, Himmel und Erde werden eins.
Les jardins flottants de Taman Ujung sont l’œuvre d’Anak Agung Anglurah, dernier roi de Karangasem, dans l’est de l’île indonésienne de Bali. Il choisit pour les accueillir, entre 1912 et 1921, un lieu réputé pour ses sources sacrées. Le roi avait pour devoir de transmettre à son peuple ses valeurs spirituelles, qu’illustre la conception de son jardin. Statues et offrandes de fleurs côtoient plantes et pièces d’eau dans d’éblouissants jeux de reflets.