Deutschlands erfolgreichstes Ermittler-Duo, Jan Josef Liefers und Axel Prahl, beide auch Musiker, Ossi und Wessi, machen sich in diesem Dokutainment-Format auf die Spuren der musikalischen Wiedervereinigung. Dabei machen sich die beiden Schauspieler und Freunde auf eine dreiteilige unterhaltsame Zeitreise und gehen der Frage nach, wie sehr die Musik die Menschen, deren Lebensgefühl und die Entwicklung beider Teile Deutschlands und schließlich die Wiedervereinigung beeinflusst hat. Unterstützung bekommen sie von Menschen mit „Täterwissen“ – den Musikern, die mit ihren Songs den „Soundtrack Deutschland“ mitgeschrieben haben. Folge 1 beginnt im Jahr 1987: Während Bowie nur wenige Meter vom Reichstag entfernt ein Open-Air-Konzert in Westberlin gibt, versammeln sich hunderte Jugendliche am Brandenburger Tor im Ostteil der Stadt, um zu demonstrieren. Es sind diese Musikfans, die erstmals lautstark fordern „Die Mauer muss weg!“ und damit ganz große Steine ins Rollen bringen. Die Ermittlung führt Liefers und Prahl zurück ins Jahr 1945 – nach dem Zweiten Weltkrieg erfüllt der Schlager die Sehnsüchte in Ost und West, Rock ’n Roll und Beat erhitzen die Gemüter der Sittenwächter dies- und jenseits der Mauer. Soweit die Gemeinsamkeiten. Doch während der Osten sich einmauert, bescheren die Reisewelle und der Zuzug der Gastarbeiter Westdeutschland eine kulturelle Vielfalt, die die Musiklandschaft gerade heute prägt. Adel Tawil, Sohn von aus Nordafrika stammenden Einwanderern, erzählt, wie ihm die Musik aus seiner Identitätskrise geholfen hat. Und Frank Schöbel erinnert sich, wie er als erster DDR-Musiker im West-Fernsehen auftreten durfte. Man erfährt, wie Udo Jürgens half, die Unterhaltungspolitik der DDR zu reformieren und warum Herbert Grönemeyer, der 1982 für ein paar Monate in Ostdeutschland lebte, niemals in der DDR spielte. Peter Maffay verrät, warum er den Karat-Hit „7 Brücken“ coverte und Clueso erinnert sich, warum er als Acht
Folge 2 handelt von der Auflösung: Der gesamte Ost-Block erfährt unter dem großen Reformer Michael Gorbatschow einen enormen Wandel, nach der Lockerung der Reisebestimmungen siedeln Tausende Russlanddeutsche zurück in die BRD. Eine von ihnen ist die damals vierjährige Helene Fischer, die mit ihrer Familie von Sibirien nach Rheinland-Pfalz zieht. Honecker lehnt Glasnost und Perestroika ab – doch macht er Zugeständnisse an die Sehnsucht der Ostdeutschen nach Rockmusik aus dem Westen. Verstärkt dürfen West-Künstler in der DDR auftreten. Bruce Springsteen spielt 1988 in Weißensee vor 160.000 begeisterten „Ossis“. Weltrekord im Guinness-Buch! Das Jugendradio DT64 spielt nun Musik aus dem Westen, im TV gibt es die tägliche zweistündige Jugendsendung Elf 99. Zu spät! Kann man Musik verbeaten? Jan Josef Liefers und Axel Prahl tauchen ein ins Jahr 1965, in dem die Polizei in Leipzig mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen jugendliche Beatfans vorgeht. Wir erfahren, wie Bands wie City sich mit dem System arrangierten und warum Silly in den 80ern bereits einen Plattenvertrag im Westen hatte. Campino berichtet von den Erfahrungen, die die Toten Hosen bereits Anfang der 80er machten, als sie unter falschem Namen in die DDR einreisten, um dort spontan einige Open-Air- und Kirchenkonzerte zu geben. Von Westberlin aus startet Nena 1983 ihre Weltkarriere, 15 Jahre später waren es Rammstein, die von hier aus für Aufsehen sorgten. Auch Sido landet hier als Achtjähriger, nachdem seiner Mutter 1988 der Ausreiseantrag bewilligt wurde. Mit nichts als einer alten Playstation und einem Musikprogramm fangen er und seine Freunde an, auf simpelsten Beats zu rappen.
Folge 3 beginnt mit den Tagen rund um den Mauerfall und zeigt die Geschichte der Musikalischen Wiedervereinigung seit 1989. Nach dem Mauerfall erlebt die deutsche Tonträgerindustrie in den 90ern einen Boom – genauso wie die „Bravo“ kann sie plötzlich 17 Mio. neue Kunden bedienen. Die Love Parade wird erste große gemeinsame Party für den Osten und den Westen, Techno als gesamtdeutsche Musikrichtung erobert die Welt. Einige der wichtigsten DJs und Produzenten kommen aus dem Osten: Paul und Fritz Kalkbrenner oder Paul van Dyk. Neun Tage vor dem Mauerfall reist er gemeinsam mit seiner Mutter und nur zwei Koffern aus. Er beginnt seine Karriere im Berliner Techno-Tempel Tresor und wird einer der bekanntesten und erfolgreichsten DJs der Welt. Udo Lindenberg verrät in einem intimen Gespräch, wie er die Tage nach dem Mauerfall erlebte und warum er heute mehr denn je an die Kraft der Musik glaubt. Und der Rostocker Marteria, einer der wichtigsten Künstler des neuen Ostens, meint: „Wenn Musik Menschen in die rechte Szene ziehen kann, dann kann sie da auch wieder rausholen.“ Er ist einer der vielen Musiker, die „Soundtrack Deutschland“ ihre Stimme geben. So erzählt Jeanette Biedermann von ihren Erlebnissen in der Prager Botschaft – 1989 ist die damals Neunjährige mit ihren Eltern unter den DDR-Flüchtlingen, denen Hans-Dietrich Genscher am 30. September mitteilt, dass sie ausreisen dürfen. Die Prinzen erinnern sich an ihre Anfänge im Westen, wie sie 1994 als erste Popband aus dem ehemaligen Osten in Gesamtdeutschland gefeiert werden. Und Silbermond erzählen, wie sie die Nach-Wende-Jahre erlebt haben und warum sie deutsch singen.