Wladimir Kaminer unterwegs im Schwarzwald Der Schwarzwald steht wie keine andere deutsche Region für Folklore, Tradition und Lieblichkeit. Dass die ansässigen Künstler das ganz anders sehen, erlebt Wladimir Kaminer auf seiner Reise durch den Südwesten Deutschlands. Er erlebt Künstler, Theatermacher und Musiker, die sich der Ikonografie ihrer Heimat durchaus bewusst sind, sie aber wie der Pop-Art-Künstler Stefan Strumbel in eine zeitgemäße, bunte Sprache übersetzen. Die Musiker von Imperium Dekadenz finden die in der Mystik des Waldes neben aller bewussten Nostalgie konkrete Anstöße für die Ideenwelt ihrer Black-Metal-Musik. Für Konzeptkünstler Florian Mehnert ist der Schwarzwald Arbeits- und Rückzugsort, von dem aus er den Blick auf überregionale gesellschaftliche Themen richtet. Die Macher des Theaters der Immoralisten haben es gar geschafft, in Freiburg ihren neuen, direkten Theaterstil im Kulturbetrieb der Stadt zu verankern.
Wladimir Kaminer zu Besuch in Wuppertal Wuppertal ist berühmt für seine Textiltradition, die Schwebebahn und für das Tanztheater, das Pina Bausch geprägt hat. Doch Kultur ist im Zentrum des Bergischen Landes eine Sache, für die die Bürger notfalls auch in den Kampf ziehen. Engagement ist wichtig, wenn man im Schatten Düsseldorfs und der Ruhrmetropolen liebt. So haben die Bürger Wuppertals nach Schließung des Schauspielhauses prompt ein neues Haus gegründet, um der Stadt das Theater zu erhalten. Auch der experimentelle Musiker und Künstler Eberhard Kranemann ist seiner Provinzstadt treu geblieben, wie auch die Weltstars Tony Cragg, der seit den 70er Jahren in Wuppertal lebt und arbeitet, und die Pina Bausch Kompanie, deren verstorbene Gründerin trotz wiederholter internationaler Angebote dem Ruf der weiten Welt widerstanden hatte.
Wladimir Kaminer unterwegs im Saarland Für viele ist das Saarland ein weißer Flecken auf der Landkarte. Unbekanntes Terrain. Klar es ist ja auch das kleinste Bundesland der Republik. Trotzdem bietet das Saarland viel Raum für Kreative. Die Klangkunst etwa wird in Saarbrücken groß geschrieben, mit der die Künstlerin Frauke Eckhart Wladimir Kaminer auf eine ganz besondere Entdeckungsreise in der Stadt an der Saar schickt. Die weite, urbane Kunstwelt kam mit der Graffiti-Kunst Resos ins Saarland, wo auch der japanische Bildhauer Seiji Kimoto mit seinen Erinnerungsskulpturen seit den 70er Jahren die Kunstwelt prägt. Die Jugendkultur vertritt der Rapper DCVDNS, der es wagte, der Dominanz der Berliner Szene seine lokale Version des Sprechgesangs entgegenzusetzen.