Benvenuto Cellini gehört zu den unbekannteren Werken von Hector Berlioz – dabei enthält es mit einer Liebesgeschichte, einer Intrige und einem Maskenspiel alles, was eine gute Oper ausmacht. Das liebevoll-spritzige Stück erzählt drei Tage aus dem Leben des Bildhauers und Goldschmieds Benvenuto Cellini, der sich im Italien des 16. Jahrhunderts in amouröse und künstlerische Abenteuer verstrickt. Filmregisseur Terry Gilliam, der mit den legendären Monthy Python berühmt wurde, liefert eine zirzensische Inszenierung mit einem überwältigenden Bühnenbild. Der Chorus of the Dutch National Opera und des Rotterdam Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Sir Mark Elder und die Solisten John Osborn, Orlin Anastassov und Mariangela Sicilia vereinen ihre Talente zu einem höchst amüsanten Spektakel.
Glyndebourne ist wohl eine der charmantesten Festspielstätten Europas. Aus dem kleinen Opernhaus mit 300 Sitzplätzen, das sich der vermögende Landbesitzer und Musikfreund John Christie 1934 für seine privaten Konzertabende errichtete, wurde im Laufe der Jahre ein Opernhaus von Weltrang, das Platz für 1.200 Zuschauer bietet. Ein besonderer Schwerpunkt des Programms in Glyndebourne waren schon immer die Opern Mozarts. Mit der „Hochzeit des Figaro“ und „Cosi fan tutte“ wurde 1934 das erste Festival eröffnet und die spielfreudigen Mozart-Inszenierungen blieben bis heute eines der besonderen Markenzeichen der Festspiele. 2015 steht eine Neuinszenierung von Mozarts „Entführung aus dem Serail“ auf dem Spielplan: Die Oper, mit der Mozart die Reihe seiner reifen Meisterwerke einleitete - die „erste „deutsche Oper“, ein Feuerwerk der virtuosen Melodien und heiteren Theatermomente. Inspiriert von der Vorliebe, die das 18. Jahrhundert für das Exotisch-Orientalische hegte, schuf Mozart ein bewegendes Plädoyer für Mut, Toleranz und Vergebung – vor dem Hintergrund schwelender rassistischer und religiöser Konflikte ein brisant hochaktueller Stoff.
Live vom Opernfestival in Aix-en- Provence zum Verdi-Jahr 2013: 'Rigoletto', die bekannteste Verdi- Oper, erzählt von einem Hofnarren, der sich an seinem Herrn rächen möchte und sich dabei selbst trifft. Starregisseur Robert Carsen hat die Oper in Szene gesetzt, die Titelrolle singt George Gagnidze. Verdi betrachtete das Eifersuchtsdrama von Victor Hugo „Le roi s’amuse“, das ihm als Vorlage zu „Rigoletto“ diente, als einen der großartigsten Opernstoffe. Verdi verarbeitete den Stoff zu einem seiner bekanntesten Meisterwerke. Der Erfolg der Oper erklärt sich auch daraus, dass sich der italienische Komponist nicht auf die Darstellung von Niedertracht und Gewalt beschränkte, sondern den Stoff zum Anlass für die Inszenierung von rauschenden Festen, flammenden Liebeserklärungen und leidenschaftlichen Duetten zwischen Vater und Tochter nahm. „La maledizione“, der Fluch, lautete der ursprüngliche Titel der Oper. Auf Rigoletto und dem Herzog von Mantua lastet der Fluch eines gedemütigten Vaters. Während Rigoletto ahnt, dass ihn der Fluch früher oder später einholen wird, schert sich der Herzog keinen Deut darum. Aber gerade weil sich Rigoletto dem Verhängnis entziehen will, beschwört er es herauf. Und weil er seine Tochter Gilda vor allen Gefahren dieser Welt bewahren will, verliert er sie letztlich. Für den kanadischen Bühnenregisseur Robert Carsen ist es die erste Begegnung mit Verdis dramatischem Werk. Seine Inszenierung beim Festival von Aix-en-Provence wird mit Spannung erwartet. Ihm zur Seite steht der Dirigent Gianandrea Noseda, einer der großen italienischen „maestri“, die Verdis furiose Kompositionskunst rückhaltlos verehren. Zweifelsohne wird Robert Carsen auch bei „Rigoletto“ seine Kreativität und sein hohes ästhetisches Empfinden unter Beweis stellen, um die geheimen Beweggründe seiner Protagonisten greifbar zu machen, so wie auch 2004 bei der Inszenierung von „La Traviata“ anlässlich der Wiedereröffnu
Barockoper im authentischen Ambiente des Markgräflichen Opernhauses: Das Bayreuth Baroque Opera Festival 2023 brachte im September zwei Opern-Neuproduktionen auf die Bühne, darunter Flavio, re de‘ Langobardi von Georg Friedrich Händel. Max Emanuel Cenčić führte Regie und sang in einem hochklassigen Ensemble um Julia Lezhneva, Yuriy Mynenko, Sonja Runje und Rémy Brés-Feuillet.
Der Freiheitskämpfer Guercœur stirbt jung und findet sich im Paradies wieder. Doch seine Seele findet im Himmel keine Ruhe und fleht um eine Rückkehr auf die Erde. An der Opéra national du Rhin verkörpert Stéphane Degout die Titelrolle unter der Leitung von Ingo Metzmacher. Die poetische Inszenierung von Christof Loy erkundet die Grenzen zwischen den Welten.
Zum 100. Todestag von Giacomo Puccini (1858-1924) setzt die Mailänder Scala Turandot auf den Spielplan. Dieses letzte Opernwerk des Komponisten wurde 1926 auf dieser Bühne uraufgeführt und ist nun in einer hochkarätig besetzten Neuinszenierung des für sein innovatives Schaffen bekannten Regisseurs Davide Livermore zu erleben. In der Titelrolle: Anna Netrebko; musikalische Leitung: Michele Gamba.
Vor zehn Jahren wurde das Hannover Klassik Open Air unter dem Motto "Oper für alle" ins Leben gerufen. Eine Erfolgsgeschichte, die bis heute nichts von ihrem Charme verloren hat. Die Jubiläumsshow präsentiert Höhepunkte der vergangenen Open-Air-Konzerte mit neuen internationalen Gesangsstars im illuminierten Maschpark Hannover.