Die Einwohner von Treptitz in Sachsen hatten ein Problem. Sie sollten für jedes Grundstück entsprechend einer EU-Vorgabe eine Kläranlage bauen. Hohe Kosten wären angefallen, eine Menge Aufwand. Die Treptitzer machten ihre eigenen Pläne: Sie bauten gemeinsam zwei Sammelkläranlagen und schlugen mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sie sparten Kosten, schlossen ihre Häuser an eine Biogasanlage an, bekamen Fördermittel. Daraus entstand eine ganz neue Zusammengehörigkeit im Ort. Dorfleben gilt als idyllisch. Doch nur sieben Prozent der Bevölkerung Mitteldeutschlands leben auf dem Land. Und sie nehmen dafür einiges in Kauf: mangelhafte Infrastruktur, schlechtes Internet, lange Wege. Es scheint sogar schwieriger zu werden. Im Thüringer Eichsfeld gab es vor 20 Jahren noch sechs Krankenhäuser. Heute ist nur noch eins übrig. Schüler in Mitteldeutschland fahren im Durchschnitt drei Kilometer weiter als vor 20 Jahren, um zur Schule zu kommen.