Die kleine Jüdin Janina lebt mit ihren Eltern in einer polnischen Kleinstadt nahe der deutschen Grenze. Die Zehnjährige erlebt, wie der Krieg sozusagen aus heiterem Himmel auch über ihre Familie hereinbricht. Was sie anfangs für ein Abenteuer hält, wird bald bitterer Ernst. Die Familie muß ihre Heimat verlassen und sucht Zuflucht in Warschau. Die Deutschen marschieren ein, und Janina kommt ins Krankenhaus. Als die Familie endlich nach Hause zurückkehrt, wird ihre Wohnung besetzt
In Warschau glaubt die jüdische Familie Dawidowicz vor Übergriffen der Deutschen sicherer zu sein. So kehrt sie auf Umwegen nach Warschau zurück. Aber das ist ein Irrtum. Die Waffen-SS geht brutal gegen die Juden vor und riegelt das Getto ab. Eines Tages steht Vater Marek vor der Tür …
Das Leben im Warschauer Getto, in dem eine Seuche ausgebrochen ist, wird immer unerträglicher. Die kleine Janina muß mit ihren Eltern ein einziges Zimmer teilen, in das kaum Licht fällt. Dennoch gibt es kleine Freuden für das Mädchen. Die größte erlebt Janina, als sie von der Frau eines deutschstämmigen Fotografen aus dem Getto geschmuggelt wird, damit sie an einer Weihnachtsfeier teilnehmen kann.
Janina verbringt den dritten Sommer mit ihren Eltern im Getto. Einziger Lichtblick ist für sie Frau Grabowska, die Janina noch einmal in ihre Warschauer Wohnung schmuggelt. Um so härter empfindet das Mädchen die Rückkehr in den Alltag ohne Hoffnung. Und doch gibt es einen winzigen Fortschritt. Janinas Vater wird außerhalb des Gettos als Lagerpolizist eingesetzt und kann seiner Familie gelegentlich etwas mitbringen.
Im Herbst 1942 nehmen die Seuchen im Warschauer Getto zu. Auf den Straßen liegen die Verhungerten. Sogar die Kinder wissen schon, daß die Züge mit den Deportierten ins KZ Majdanek fahren. Sie wissen auch, daß auf sie der Tod wartet. Janina und ihre Eltern konnten sich bisher retten, weil Janinas Vater als Lagerpolizist tätig ist. Doch der Versuch, die Großeltern vor der Deporation zu bewahren, mißglückt.
Janina ist aus dem Warschauer Getto gerettet worden und hat bei den Grabowskis ein neues Zuhause gefunden. Doch lange fühlt sie sich dort nicht geborgen. Die Ehe der Grabowskis gerät in eine Krise, und Nachbarn bekommen Wind von dem heimlichen Aufenthalt des jüdischen Kindes in der Wohnung. Erich Grabowski gibt Janina deshalb unter falschem Namen in eine Klosterschule. Doch auch hier wird sie bald von den Nazis aufgespürt.
Weil sie schnell Freundschaft schließt, gewöhnt sich die inzwischen 13jährige Janina an das Leben in der neuen Klosterschule. Als im August 1944 in Warschau der Aufstand der polnischen Widerstandskämpfer ausbricht, wird das Stadtviertel mit dem Kloster zum Kampfgebiet. Die deutschen Truppen gehen zum Angriff über und brechen den Widerstand.
Janina ist inzwischen 14 Jahre alt und noch immer auf der Flucht durch das zerstörte Polen. Sie findet mit den anderen Klosterschülerinnen und den Nonnen einen Unterschlupf in einem verlassenen Schulhaus auf dem Lande, wo sie hungernd den Winter 1944/45 verbringen. Als die Rote Armee eintrifft, ist für Janina und ihre Freundinnen der Krieg zu Ende. Viele Kinder werden von ihren Eltern abgeholt. Auch Janina wartet sehnsüchtig, aber ihre Eltern kommen nicht …