Verstorben aber nicht vergessen. Vor drei Jahren ist der wohl bekannteste Bergsteiger der Schweiz, Ueli Steck, erst 40-jährig im Himalaya tödlich verunglückt. Drei enge Freunde reisen nochmals ins Everest-Gebiet, wo er ums Leben kam. Und seine Familie im Emmental muss seinen frühen Tod verarbeiten. Ueli Steck sagte über sich selbst: «Ich weiss, wer mich sieht, denkt, der Steck der spinnt.» In Rekordtempo und ohne Seil kletterte er die höchsten Nordwände der Alpen hinauf. Was hat ihn angetrieben, so ans Limit zu gehen? Im neuen «DOK»-Film erzählt seine Familie, wie sie als die Zurückgebliebenen seine risikoreiche Leidenschaft erlebten. Schon als Jugendlicher wusste Ueli Steck: Klettern ist sein Sport. Im Gegensatz zu seinen Brüdern war Eishockey als Mannschaftssport nichts für ihn. Seine Eltern und zwei Brüder beschreiben, wie er mit dem Bekannt-Sein und dem Druck der Öffentlichkeit umging. Und mit der eigenen Angst, es zu weit zu treiben.Ueli Stecks Eltern mussten damals vom Emmental nach Nepal reisen, um ihren toten Sohn zu bestatten. Im Everest-Gebiet, wo Ueli Steck 2017, erst 40-jährig, am Nuptse abgestürzt ist, kreuzen sich nach seinem Tod die Wege von drei engen Freunden.Fotograf Robert Bösch hätte Ueli Steck bei seiner letzter Expedition treffen wollen. Er kam am Tag an, als sein Freund abstürzte. «Im Bergsteigen gibt es nur einen schmalen Grat zwischen Leben und Tod», sagt Bösch. Warum stand für Ueli Steck das Wagen im Vordergrund, im Gegensatz zum Denken der Allgemeinheit, das von Versicherungsmentalität geprägten ist?Helikopterpilot Maurizio Folini gelang als Erstem im Himalaya eine Bergrettung über 7000 Metern. Nach dem Absturz musste er die Leiche seines Freundes bergen. Was hält er von Menschen, die, wie Ueli Steck, am Berg ihr Leben riskieren?Und David Göttler will ohne Sauerstoff auf den Everest. Obwohl er schon viele Freunde in den Bergen verloren hat, sucht er dort weiterhin die Herausforderung: «Wir Bergsteiger sind gut im Verdrängen.»