Der Schwarzwaldhof von Rita Sester und ihrem Mann Thomas ist umgeben von Obstbaumwiesen und Weinbergen. Thomas’ Vater hat vor über 30 Jahren die unrentable Milchwirtschaft auf dem Hof aufgegeben. Seither bevölkert eine Herde von Dam- und Rotwild den Hang und die Wiesen um das Haus. Die Tiere weiden besonders gerne unter den Walnussbäumen. Thomas und Rita sind die Tiere ans Herz gewachsen. Ein Rotwildkalb hat Rita mit der Flasche aufgezogen, es folgt ihr sogar ins Haus. Neben der Vermarktung des Fleischs lebt der Hof hauptsächlich vom Obstbau. Die Äpfel, Kirschen, Zwetschgen und Mirabellen verkauft die Familie auf dem Markt und über die Genossenschaft. 90 Zibarten-Bäume tragen die Früchte für das berühmten „Zibärtle“ – eine Schwarzwälder Spezialität, die Thomas in der hofeigenen Brennerei neben anderen Edelbränden selbst brennt. Die Weintrauben liefert die Familie an die ortsansässige Winzergenossenschaft. Rita engagiert sich als Vorsitzende im örtlichen Landfrauen-Verein. Der gelernten Dorfhelferin ist es wichtig, dass die regionalen Traditionen aufrechterhalten werden. So schmückt sie mit anderen Mitstreiterinnen und den Kollegen vom Bauernmarkt alljährlich die Kirche für das Erntedankfest. Die Familie hält zusammen, bei der Weinlese sind alle drei Kinder, Ritas Schwiegereltern, Verwandte und Freunde im Einsatz. Sohn Christian ist Zimmermeister und kann sich vorstellen, den Betrieb zu übernehmen. Vermehrt setzt die Familie auf neue Tourismuskonzepte, so bieten die Sesters mit „Schlafen im Obstgarten“ Erlebnisurlaub mitten in der Natur. Dafür haben sie zwei Fässer zu Schlaf- und Wohnoasen umgebaut. Den fünf anderen Damen serviert Rita ein stimmiges Menü mit Produkten vom eigenen Hof, unter anderem gibt es einen hauchdünn aufgeschnittenen, kalten Hirschrücken mit mediterranem Grillgemüse als Vorspeise. (Text: SWR)