Gut zweieinhalbtausend Kilometer hat das kleine Team um Franz Gernstl (Kamera: HP Fischer, Ton: Stefan Ravasz) bislang zurückgelegt. In Frankfurt an der Oder, dem Startpunkt dieser Reisetappe, entdeckt Gernstl in einem Hinterhof eine kleine Werkstatt, in der zwei etwas ältere Jungunternehmer das große Geschäft planen. Sie basteln an einem Zwei-Mann-U-Boot, das sie bald schon in Serie bauen wollen. Im Oderbruch, einer dünn besiedelten, bäuerlichen Kulturlandschaft, haben sich einige großstadtmüde Berliner angesiedelt. Einer von ihnen ist der Senfliebhaber Peter Herbert. Auf seinem verwilderten Kolonistenhof stellt er handgerührten Looser Senf her. Kleiner Abstecher nach Krzywin in Polen: Im Geiste der Völkerverständigung treten elf polnische Feuerwehren und eine deutsche gegeneinander an. Gegenüber, auf der deutschen Seite der Grenze, ist die Heimat der Bundeskanzlerin, die Uckermark. In Schwedt an der Oder präsentiert Helmut Zahn, der letzte Oderfischer, seinen dicksten Fisch, einen 65 Kilogramm schweren Waller. Nebenan, in paradiesisch anmutender Umgebung am Oderufer, wohnt eine junge Familie auf einem Hausboot. Die Eltern wollten das provinzielle Schwedt längst verlassen und in die Großstadt ziehen, schaffen es aber nicht, ihren idyllischen Kahn im Stich zu lassen. Im polnischen Stettin an der Odermündung endet die Reise auf dem Wasser. Der Konzertmeister der Stettiner Philharmoniker segelt mit den bayerischen Grenzgängern in die untergehende Sonne über den Dammschen See. (Text: BR)