In Minas Gerais werden noch heute Gold- und Diamantenvorkommen abgebaut. Die einstigen Schatzsucher, die sich mit den Entdeckern und Kolonisatoren Südamerikas im 17. Jahrhundert in Brasilien niederließen, lebten von regionalen Nahrungsmitteln, die sich einfach zubereiten und gut konservieren ließen. Bel Coelho sucht nach ihren Rezepten, die sich in der modernen brasilianischen Küche erhalten haben. Mit ihrer Freundin Beth, die in ihrem Garten alle Arten von Gemüse anbaut, kocht Bel die Blätter einer Kakteenpflanze, die in Brasilien Ora-pro-nóbis genannt wird – „Bitte für uns“. Entdeckt wurde sie von Sklaven während der Kolonialzeit, die nicht wussten, ob die Pflanze giftig war und deshalb vor dem Verzehr um Erlösung beteten. Neben Gemüse ist Schweinefleisch ein wichtiger Bestandteil der regionalen Küche. Bel trifft den Koch Luiz und bereitet mit ihm ein traditionelles Gericht zu, das sich in ganz Brasilien größter Beliebtheit erfreut: die Pururuca. Das Wort kommt aus der Sprache der brasilianischen Ureinwohner Tupi und beschreibt das Geräusch von Mais, der sich in Popcorn verwandelt. Das stark erhitzte Schweinefleisch schlägt Bläschen und bildet eine knusprige Haut, daher wurde der Name für das Gericht übernommen. Weitere Rezepte und Anregungen bekommt sie von Tânia, die ihr die traditionelle Küche der Kolonialherren vorstellt, und Paulo, der sie in sein Haus einlädt, das nach klassischer Bauweise der Mineiros, wie die Einwohner des Minas Gerais genannt werden, errichtet wurde. (Text: arte)