Mitten in Europa liegt eine geheimnisvolle Wildnis, die unersetzlich ist für den Vogelzug des Kontinents und darüber hinaus. Wie auf einem Flughafen landen und starten hier gefiederte Gäste aus aller Welt. Im Frühjahr rasten unzählige seltene Limikolen-Arten in der kleinen Wasserwildnis im Münsterland, um Kraft zu tanken für ihre Reisen in die nordischen Brutgebiete. Bis zu 7.000 Kilometer legen einige dieser Watvögel zurück. Ohne naturbelassene Feuchtgebiete auf ihren Routen, könnten sie diese Spitzenleistungen kaum schaffen. Der Film von Christian Baumeister und Max Meis erzählt Geschichte und Gegenwart eines einzigartigen Naturschutzgebiets vor den Toren der Großstadt Münster in Westfalen. Die Rieselfelder sind nicht nur wegen ihrer riesigen Artenvielfalt so besonders, sondern auch, weil sie erst durch den Einfluss des Menschen entstehen konnten. Auf einer Fläche, die so groß ist wie 1.000 Fußballfelder, wurde früher das Abwasser von Münster gereinigt. Bis in die 1970er Jahre hinein, führten Kanalrohre das gesamte Schmutzwasser der Stadt in die offene Heidelandschaft. Ein Dschungel aus Schilfpflanzen reinigte das Abwasser, ehe es im sandigen Boden, wie durch einen Filter versickerte. Ungewollt hatte der Mensch ein Paradies für Wasservögel geschaffen, die sich in der vormodernen Kläranlage ansiedelten. Während überall in Europa die wertvollen Feuchtgebiete der Landwirtschaft und dem Städtebau geopfert wurden, passierte hier das Gegenteil. Eine künstliche Wasserwildnis entstand. Der Film zeigt in eindrucksvollen Tiergeschichten, welche Vielfalt sich bis heute in der menschgemachten Wildnis ausbreiten konnte. Super-Zeitlupen erlauben Einblicke in Verhaltensweisen, die mit dem bloßen Auge kaum auffallen würden. Seltene Limikolen bevölkern im Frühjahr und Herbst die Wasserflächen. Im Sommer dient die wilde Sumpflandschaft als Kinderstube für Rohrweihe, Storch und Fuchs. Die Kamera schaut in verborgene Welten, die nur durch aufwendige Filmarbeit sichtbar werden. Der Sc