"Wir wissen, wo du bist. Wir wissen, wo du warst." Mit diesen Worten charakterisierte Aufsichtsratschef Eric Schmidt schon vor vier Jahren sein Unternehmen Google. Eine Allmachtsfantasie? Offensichtlich nicht, denn Unternehmen wie Google, Facebook, Twitter, YouTube oder Amazon haben sich mit ihren Netzdiensten das gewinnträchtigste Handelsgut des digitalen Zeitalters gesichert: unsere persönlichen Daten. Sind wir damit zu freigiebig? Lassen wir uns nicht längst freiwillig taxieren, bespitzeln und manipulieren, bis wir nicht nur zum ferngesteuerten Konsumenten, sondern zum Produkt selbst degradiert sind? Diese Fragen diskutiert Richard David Precht mit Gabor Steingart, Journalist, Buchautor und Herausgeber des Handelsblatts. In einem kritischen Artikel hat er Autoren und Medienschaffende in die Verantwortung genommen, weil sie ihre Leistungen und ihre Kreativität, so Steingart, den Datenkonzernen ganz freiwillig und unentgeltlich auslieferten. Das ungeregelte Wirken der Netzkonzerne erinnerte ihn an die Zeit des Wilden Westens. Wer kann die Freiheitsrechte des Individuums, wie sie in der Philosophie der griechischen Antike und der Aufklärung des 18. Jahrhunderts definiert sind, gegen die globalen Datenkraken sichern? Wer kann die digitalen Großmächte und ihre stillen Teilhaber in ihre Schranken weisen? Müsste der Staat eine Grundversorgung an Information und Kommunikation garantieren und bereitstellen? Oder wäre das am Ende nicht noch besorgniserregender, als sich von marktbeherrschenden Unternehmen versorgen zu lassen? Und wie kann ein einzelner Staat einen Weltkonzern reglementieren, der global und nahezu unsichtbar agiert und offensichtlich keine Grenzen kennt? Die neue "digitale Agenda" der Bundesregierung gibt darauf, so Precht, keine befriedigenden Antworten. (Quelle: ZDF)
Name | Type | Role | |
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Gabor Steingart | Guest Star |