Prominenter Besuch bei „Precht“, der Philosophiesendung des ZDF. Richard David Precht begrüßt den Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker, der von 2005 bis 2013 auch Chef der Euro-Gruppe war. Als Krisenmanager gewann er, wie kaum ein anderer einflussreicher Politiker Europas, tiefe Einblicke in das Betriebssystem unserer Währung und unserer Finanzwelt. Precht fragt ihn: Wer ist schuld an den Schulden? Wir leben heute in Europa und den USA im größten Wohlstand, den es je in der Geschichte gab. Aber dieser Wohlstand ist seit langer Zeit auf eine massive öffentliche Verschuldung aufgebaut – ein System, das heute ins Wanken geraten ist. Steht gar die gemeinsame Währung, der Euro auf der Kippe? Grund genug also, darüber nachzudenken und philosophisch nachzufragen, was Schulden überhaupt sind. Und wie es dazu kommen konnte, dass Wohlstand auf Pump erkauft wurde, was künftige Generationen schwer belasten wird. Eine Frage, die nicht nur finanzwirtschaftlich, sondern vielmehr auch moralphilosophisch zu verhandeln ist. Precht fragt: Ist das Zinssystem moralisch überhaupt vertretbar? Müssen Schulden grundsätzlich zurückgezahlt werden oder nur unter bestimmten Bedingungen? Worin bestehen die innere Logik, der Zwang und das Machtspiel des Leihens und Verleihens von Geld? Letzendlich stellt sich die Frage, ob es zwangsläufig notwendig ist, sich immer weiter zu verschulden, oder ob es eine Alternative gibt es zum Mechanismus von Gläubiger und Schuldner. (Text: ZDF)
Name | Type | Role | |
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Jean-Claude Juncker | Guest Star |