Einen kleinen fiesen Kobold hat er im Kopf, sagt Gedeon. Dieser Kobold macht Dinge, die Gedeon nur schwer oder gar nicht steuern kann. Gedeon macht Dinge, die er gar nicht machen will. Gedeon hat das Tourette-Syndrom.Tics hat Gedeon seit er 4 Jahre alt ist. Er macht Faxen, macht Töne, verdreht die Augen oder tut Dinge, die er aus Zwang machen muss, Dinge eben, die er gar nicht tun will. Hör auf Gidi, mach das nicht Gidi, was ist denn los Gidi? – Anfangs wusste keiner in Gedeons Familie warum er das alles macht. Doch es wurde immer schlimmer. Erst als Gedeon im Krankenhaus Untersuchungen und verschiedene Tests machen musste, hatte Gedeon und seine Familie die Gewissheit: Gedeon hat das Tourette-Syndrom, sagten die Ärzte.Einen Namen hat Gedeon seinem Kobold keinen gegeben. Dafür macht er ihm das Leben einfach zu schwer und seit er Fabiene kennengelernt hat, weiß der neunjährige Gedeon, was ihm noch alles blühen kann, wenn die Krankheit schlimmer wird und wie gemein dieser Kobold manchmal sein kann. Fabiene lebt in Hessen. Sie hat auch das Tourette-Syndrom. Bei ihr ist es mit 17 ausgebrochen. Bei einem Krankenhausbesuch in Hannover haben sich die beiden kennengelernt. Seitdem sind die beiden dicke Freunde.Das Tourette-Syndrom ist eine Erkrankung des Gehirns und beginnt meistens schon in der frühen Kindheit. Es gibt ganz verschiedene Ausprägungen der Krankheit. Wie sich das Tourette-Syndrom bei Gedeon entwickeln wird, weiß keiner. Die Ursachen der Krankheit sind nicht vollständig geklärt. Es gibt auch keine Heilung. Allerdings gibt es Möglichkeiten, die Symptome zu mildern. Wenn mit Medikamenten gar nichts mehr hilft, kann man auch einen Hirnschrittmacher in den Körper operieren oder man kann ein Opiat einnehmen, was zur Beruhigung führen kann.Für die ganze Familie von Gedeon war die Diagnose ein Schock. Was wird noch alles kommen? Wie wird sich das Tourette-Syndrom von Gedeon entwickeln? Wie geht das in der Schule, später im Beruf, im Alltag? Gedeon