Ausgehend von der Reise eines Pilgers – als Ausdruck seiner Bereitschaft zu Buße und Umkehr – beschreibt der Film das Weltbild der Menschen im Mittelalter. Zentrale Lebensauffassung ist der Glaube an Gott, denn das diesseitige irdische Leben gilt lediglich als Durchgangsstadium ins Jenseits. Gründe für die fehlende Zukunftssicherheit sind Naturkatastrophen, schlechte hygienische Zustände, Hunger und Krankheit, etwa Lepra und Pest, und daraus resultierend die Allgegenwärtigkeit des Todes. Die Menschen haben große Angst, wegen begangener Sünden in die Hölle zu kommen, und nur die Kirche bietet Möglichkeiten an, die Seele vor dem Fegefeuer zu retten. Das Frömmigkeitsverständnis der Stadtbürger und die Macht der Kirche werden anhand von Skulpturen mittelalterlicher Kirchenbauten erläutert. Ein weiterer Aspekt der Sendung ist die Darstellung des Lebens im Kloster, das als Ort des Gottesdienstes und der Karitas gesehen wurde. Exemplarisch wird die Armenspeisung vor den Klostermauern und die Bedeutung der klostereigenen Spitäler erklärt. Am Ende zeigt der Film am Beispiel des Ablasshandels die Fehlentwicklungen, die sich aus der Monopolstellung der Kirche als einziger Mittlerin zwischen Arm und Reich, zwischen Diesseits und Jenseits, ergeben und zur Reformation führen.