Wie kein anderer prägte Walter Ulbricht die DDR. Dabei flogen ihm bei öffentlichen Auftritten keineswegs die Herzen zu. Umständliches Gehabe, eiskalte Ausstrahlung und dröge Monologe mit sächselnder Fistelstimme prädestinierten den gelernten Tischler aus Leipzig nicht unbedingt zum charismatischen Volkstribun. Der starke Mann der DDR verstand sich eher darauf, die Menschen zu beherrschen als sie für sich einzunehmen. Unumschränkter Staatenlenker und pedantischer Parteisoldat, wie geht das zusammen?