Ende Oktober 1918 rumort es in München. Doch trotz aller Not und dessen Kriegsverletzung an der Halswirbelsäule will Anton Wiesinger die Rückkehr seines Neffen Alfred aus dem Krieg gebührend feiern – mit einem festlichen Essen. Eigentlich war es abzusehen, dass sich dort der völkisch-national gesinnte Herr Schwiegersohn und der eifrig zwischen Regierung und Linken vermittelnde sozialdemokratische Landtagsabgeordnete und Rechtsanwalt Dr. Alfred Wiesinger über kurz oder lang in den Haaren liegen würden. Das Familienoberhaupt hält sich aus dem politischen Zwist heraus. Ein Erdbeben erschüttert die Villa, gerade als man vom Ende einer Epoche spricht, und weckt böse Vorahnungen. Als Eisner die Republik ausruft, meint der Kommerzienrat nur, das sei doch ein honoriger Mann.