Die Kleinstadt Prince Albert liegt etwa 400 Kilometer nordöstlich von Kapstadt, umgeben von den endlosen Weiten der Karoo-Halbwüste. Hier lebt Farmerin Gay Van Hasselt. Im Jahr 2009, nach dem Tod ihres Mannes Clive, übernahm sie seine Farm. Eine sehr harte Aufgabe, plötzlich für 2.500 Ziegen und 30.000 Hektar Land verantwortlich zu sein. Nicht nur für die Van Hasselts sind die kostbaren Angoraziegen eine gute Einnahmequelle. Die Diamantfaser, wie das Ziegenhaar aufgrund seines natürlichen Glanzes und seiner bleibenden Eigenschaften genannt wird, gibt auch Frauen in strukturschwachen Regionen Arbeit. In Prince Albert beginnt kurz vor Frühlingsanfang für die Angorafarmer die Zicklein-Saison. Täglich erblicken Dutzende flauschige Babyziegen das Licht der Welt und verwandeln die Wiese vor dem Haus der Van Hasselts in einen Tier-Kindergarten. Gay und Jordi Van Hasselt haben alle Hände voll damit zu tun, verwaiste Jungtiere zu füttern, Geburtshilfe zu leisten und die Herden zu managen. Zugleich steht die jährliche Winterschur durch die Schurteams aus der Bergenklave Lesotho an. 2.500 Ziegen werden sie in den kommenden zwei Wochen scheren. In der Hafenstadt Port Elizabeth wird das edle Ziegenhaar vermarktet - Südafrika ist der wichtigste Produzent von Mohair und Port Elizabeth zugleich das Welthandelszentrum. Von hier aus tritt Mohair nach einem aufwendigen Veredelungsprozess seine Reise in die Welt an. Internationales Flair sucht man im beschaulichen Alicedale vergeblich. Aber hier, unweit des berühmten Addo Elephant National Parks, hat sich Jan Paul Barnard niedergelassen. Seit 40 Jahren webt er Decken, Vorhänge, Überwürfe und Schals aus Mohair. Eine Spinnerei im wahrsten Sinne des Wortes, mit der er auch die Frauen seines Lebens angesteckt hat.