Rund um Arjeplog, einem Ort in Schwedisch-Lappland mit 1.800 Einwohnern, liegt das Land der Samen. Seit Jahrtausenden lebt das auch als Lappen bezeichnete Volk von der Rentierzucht. Einige von ihnen haben es geschafft, diese alte Tradition bis heute zu bewahren. Die Rentierherden sind seit dem Frühjahr von der Küste immer höher in die Berge gezogen. Hier bringen die nordischen Hirsche ihre Kälber zur Welt. Im Herbst werden die Tiere zusammengetrieben und die Jungtiere markiert. „360° – Geo Reportage“ begleitet den Zug der Rentiere vom Herbst bis in den Winter. Wie gelingt es den Lappen, in einer Welt zwischen Tradition und Moderne ihre naturnahe Lebensweise zu bewahren? Mit dem Helikopter, mit Enduros und Allradfahrzeugen machen sich die Lappen auf den Weg in die Berge. Sie überprüfen Gesundheit, Stärke und Nachwuchs ihrer Herden und markieren die Junghirsche. Rentiere verbringen das ganze Jahr in der Herde, die Tausende Tiere umfassen kann. Zu Sommeranfang wurden in der Region Arjeplog Hunderte Jungtiere geboren. Das raue Land, Bären und Wölfe fordern jedoch ihren Tribut, so dass nur die kräftigsten Kälber übrig bleiben. Diese müssen nun von ihren Besitzern gekennzeichnet werden. Ein uraltes Ritual, das mit besonderen Markierungen am Ohr erfolgt. Lappen, die Rentierzucht betreiben, tun dies heute meist nebenberuflich. Wie David Palopää, Anfang 30, der in Arjeplog mit seiner Frau und zwei Kindern ein modernes Haus bewohnt und als Techniklehrer am Hornavan Gymnasium arbeitet. Er empfindet sich selbst als Wanderer zwischen zwei Welten – hier Pädagoge, dort Rentierzüchter. Spätestens im Winter prallen diese Welten direkt aufeinander, denn dann herrscht in Schwedisch-Lappland buchstäblich Rushhour. Arjeplog wird dann zur Hauptstadt der Autotester. Seit 30 Jahren kommen sie mit ihren Prototypen und Versuchsfahrzeugen, um auf den zugefrorenen Seen das Brems- und Schleuderverhalten ihrer Fahrzeuge zu testen. Denn nur hier – unbeobachtet und a