Die Grenze zwischen Spanien und Portugal ist eine der ältesten in Europa. Obwohl sich die beiden Länder zwischen dem 12. und 19. Jahrhundert immer wieder bekriegten, ist diese Grenze zu einem wesentlichen Bestandteil der kulturellen Identität der Region geworden, die von Portugiesen und Spaniern nur als „die Linie“ bezeichnet wird. Doch die Grenze hat die Menschen dies- und jenseits ihres Verlaufs eher zusammengeführt als voneinander getrennt: Das wird deutlich am immateriellen Erbe, wie etwa dem Dialekt, der sich in der Grenzregion herausgebildet hat. In der Region Alentejo zeigt sich dies außerdem im Landschaftsbild in einer Reihe von eindrucksvollen Festungsanlagen. So zum Beispiel in der portugiesischen Stadt Elvas nahe der spanischen Grenze, die von einem vier Kilometer langen Wall umgeben ist, um sie vor den territorialen Begehrlichkeiten der Spanier zu schützen. Im 17. Jahrhundert wurde hier eine neue ausgeklügelte Verteidigungsanlage errichtet, die sich an den Entwürfen des französischen Architekten Vauban orientierte. Die Befestigungsanlage zählt heute zum Weltkulturerbe der Unesco. José Ribeiro vom Militär-Museum der Stadt erklärt Raphaël Hitier die Bauweise des Forte da Graça, das sich über 14 Hektar erstreckt. Es ist eines der prägnantesten Beispiele für portugiesische Militär-Architektur des 18. Jahrhunderts. Ab 1834 wurde die Bastion unter der Diktatur von Salazar als Militärgefängnis genutzt. Ein weiteres bedeutendes Baudenkmal der Stadt ist das Aquädukt von Elvas. Im Umkreis der Stadt geht Raphaël Hitier dem Geheimnis von neolithischen Menhiren auf den Grund. In der Stadt Olivenza, die heute in Spanien liegt, aber fünf Jahrhunderte lang zu Portugal gehörte, lässt sich Raphaël Hitier von dem ehemaligen Journalisten Luis Limpo erklären, inwieweit die Geschichte von der geostrategischen Lage der Stadt beeinflusst wurde.
La frontière qui sépare l'Espagne du Portugal est l'une des plus anciennes d'Europe. Malgré les guerres récurrentes entre les deux pays, des XIIe au XIXe siècles, elle est devenue un élément essentiel de l'identité culturelle de l'Alentejo, que les Portugais, tout comme les Espagnols d'ailleurs, appellent la "raïa", la ligne.
La raia consiste en une succession de fortifications, comme à Elvas, où 4 kilomètres de remparts protégeaient la ville portugaise des prétentions territoriales espagnoles. Au XVIIe siècle, un nouveau système défensif est édifié, s'inspirant notamment des constructions de Vauban. Ces remparts sont aujourd'hui classés au patrimoine mondial de l'Unesco. Mais loin de séparer les populations frontalières d'Espagne et du Portugal, la raia les a rapprochées.