Im Nordosten Italiens thronen über dem Mittelmeer auf einem Küstenabschnitt von rund zehn Kilometer Länge die Cinque Terre, die „fünf Ortschaften“. Der Dichter Eugenio Montale beschreibt sie folgendermaßen: „Monterosso, Vernazza, Corniglia, Nester von Möwen und Falken, Manarola und Riomaggiore, dies sind, von Westen nach Osten, die Namen der wenigen Dörfer und Weiler, die sich zwischen Steilküste und Meer an den Berghängen festkrallen.“ Seit etwa tausend Jahren wird diese zerklüftete Landschaft von Menschen besiedelt. Seit dem 11. Jahrhundert schlägt der Mensch aus diesem Gebiet durch den Anbau von Wein, Oliven sowie Zitrusfrüchten und anderen Kulturen Kapital. Zur gleichen Zeit begann man dort auch mit dem Weinbau. Die Terrassenlage am Meer mit der jodhaltigen Luft und die optimale Sonneneinstrahlung verleihen dem Wein seinen Charakter und der Landschaft ihren besonderen Liebreiz. Die Arbeit auf dem Weinberg ist in den Cinque Terre weitgehend unverändert geblieben. An den steilen Hängen ist an den Einsatz von Maschinen nicht zu denken. Daher wird auf den Terrassen der Cinque Terre inzwischen nur noch wenig Wein angebaut. Der schwere Zugang zu den Weinbauflächen und die wirtschaftliche Entwicklung der 60er Jahre haben die Abkehr von der Anbauweise in Terrassen beschleunigt. Die Gegend verlor immer mehr Einwohner. Doch heute erfreut sich diese Landschaft, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, zunehmender Beliebtheit. Einige Winzer lassen sich allerdings nicht davon abhalten, diese großartige Kulturlandschaft auch weiterhin zu pflegen. Sie betreiben, wie es vor Ort heißt, einen „heroischen Weinbau“. (Text: arte)
Dans le nord-ouest de l'Italie, surplombant la mer Méditerranée, la région des Cinque Terre s'étend sur à peine 10 kilomètres. Depuis le XI e siècle, des vignes y ont été plantées en terrasses face à la mer. L'air iodé et une très bonne exposition au soleil donnent au vin son originalité. Pourtant, le travail n'a guère évolué sur ces parcelles accrochées à la montagne, car la mécanisation y est impossible. Aussi les terrasses cultivées sont-elles devenues rares. Quelques agriculteurs s'obstinent à entretenir ce paysage traditionnel magnifique. On parle ici de "viticulture héroïque".