Reförmchen statt Reform? Heute gehen noch immer 80% der Agrarsubventionen nur an 20% der Höfe, große Produktionsmengen sind also für die Förderung entscheidender als Umweltverträglichkeit. Mit der ab 2014 geltenden Agrarreform soll sich das ändern. Künftig soll die Auszahlung der Fördermittel stärker an Umweltauflagen geknüpft werden und eine moderate Umverteilung von den "Agrarfabriken" zugunsten der kleinbäuerlichen Betriebe erreicht werden. Doch wie konsequent werden die nötigen Änderungen vorgenommen? Wird aus der ursprünglich ambitionierten Reform doch eher nur ein Reförmchen? Vorbild Schweiz - Agrar-Reform In der Schweiz wird bereits seit einigen Jahren umgesetzt, was in der EU künftig gelten soll: Direktzahlungen nur bei Einhaltung bestimmter Umweltauflagen. Die schweizerische Landwirtschaft nimmt im Bereich Ökologie in Europa eine Vorreiterrolle ein. 1998 trat die Verordnung über die Direktzahlungen in Kraft, wonach nur Landwirte Direktzahlungen beziehen können, die den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) erbringen. Der ÖLN verpflichtet die Landwirte zu umweltbewusstem Handeln. Beispielsweise müssen sie ökologische Ausgleichsflächen schaffen, Fruchtfolgen einhalten sowie den Einsatz von Düngemitteln, Herbi- und Fungiziden einschränken. Wir fragen bei einer Bauernfamilie und beim Bund nach, was die Reform gebracht hat. Biobauern haben's schwer Während die Nachfrage nach Bioprodukten stetig wächst, stagniert der Biolandbau in Deutschland. Und nicht nur das: inzwischen geben in einigen Regionen Deutschlands Biobauern auf und widmen ihre Flächen um in konventionelle Äcker. Dabei erfüllen doch gerade die Biobauern heute schon besser die von der EU künftig verlangten Aufgaben, als konventionelle Landwirte. Naturschutz im Biolandbau Auch in der ökologischen Landwirtschaft gibt es erhebliche Konflikte zwischen landwirtschaftlichem Betrieb und Naturschutz, denn nicht zuletzt kosten Naturschutzmaßnahmen auch Geld. Ende der