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Das Rote Kreuz – Zwischen Ehrenamt und Geschäft

Sanitätsdienst und Blaulicht für die meisten Deutschen das, was sie mit dem Roten Kreuz verbinden. Doch was verbirgt sich wirklich hinter einem der berühmtesten Logos der Welt? Der Schweizer Henry Dunant sorgte vor 150 Jahren mit seinen Aktionen auf den Schlachtfeldern eines blutigen Krieges für Aufsehen. Er tat etwas für damalige Verhältnisse Unglaubliches: Er half verwundeten Soldaten unabhängig von Nationalität und Rang. Mit der Idee von neutraler und freiwilliger Hilfe schuf Dunant weltweit die Grundlage für den Sanitätsdienst, wie wir ihn heute kennen, und erfand die Gesellschaft des Roten Kreuzes. In fast jedem Land der Erde gibt es heute die Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaften. In Deutschland engagieren sich rund 500.000 Menschen aktiv in dem Verband. So wie Regina aus Bad Münder im südlichen Niedersachsen, die ihre gesamte Familie mit dem „Rotkreuz-Virus“ quasi infiziert hat. Viele Tausend Stunden engagieren sie sich im Ortsverein, doch dessen Mitgliederzahlen schrumpfen, und das Geld ist immer knapp. Oder der Manager Hubert Volkmer, der Verantwortung für über 600 Angestellte im DRK Kreisverband Hameln Pyrmont hat und jährlich mehrere Millionen Euro umsetzt, und Markus Baulke, der für die Blutspenderwerbung des größten Blutspendedienstes Deutschlands zuständig ist. Durch den Einsatz der vielen Tausend ehrenamtlichen Helfer erwirtschaftet sich die Firma massive Wettbewerbsvorteile, unter denen die private Konkurrenz leidet. Wo steht das DRK, wie sieht seine Zukunft aus? Zwischen Ehrenamt und knallharter Sozialwirtschaft. Der Filmemacher Reinhard Schädler schaut für „45 Min“ hinter die Kulissen und entdeckt einen Verband zwischen Geldnot, Mitgliederschwund und Millionengewinnen, zwischen Top-Management und viel sozialem Engagement. (Text: NDR)

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