Depression – diese Krankheit ist in Deutschland die häufigste Ursache für eine Frühberentung, für eine hohe Anzahl an krankheitsbedingten Fehltagen in der Arbeitswelt und für die meisten Suizide. Vier Millionen Menschen in Deutschland haben eine Depression. Hinweise, Warnungen, Appelle von Ärzten, Krankenkassen und Politikern hat es schon lange gegeben. Doch erst durch den Selbstmord von Robert Enke am 10. November 2009 wurde der Öffentlichkeit die Dimension der „dunklen Krankheit“ wirklich bewusst. Die Nummer eins, der Torwart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, litt jahrelang unter Depressionen und hatte sich dennoch dafür entschieden, zu schweigen. Unzählige Menschen trauerten um Robert Enke und bewunderten seine Ehefrau Teresa dafür, dass sie offen über die Depression ihres Mannes sprach. „Es war wirklich so eine Hoffnung, dass jetzt endlich dieser Krankheit mehr Beachtung geschenkt wird“, erinnert sich ein Betroffener. Doch was ist aus dieser Hoffnung geworden? Was hat Enkes Tod bewirkt? Gibt es heute tatsächlich mehr Verständnis, Sensibilität und Hilfe für die Betroffenen? In seiner Spurensuche für „45 Min“ trifft der NDR Autor Michael Heuer auf junge Menschen, für die Robert Enke ein Vorbild war, und die durch seinen Selbstmord in eine tiefe Lebenskrise gerieten. Aber da sind auch ältere Menschen, für die Enkes verzweifeltes Ende der Auslöser war, für sich selbst um Hilfe zu rufen. „Was ich erlebt habe, war eine völlige Taubheit und eine so totale Zurückgezogenheit in mich selbst, dass ich selbst meinen Körper und meine Psyche gar nicht mehr spüren konnte.“ Das sagt ein 59-jähriger Mann, der seinen Beruf als Lehrer wegen seiner Depression aufgeben musste. Auf seiner Spurensuche trifft der Autor auch auf Margot Käßmann, die in Hannover am Tag nach Enkes Selbstmord den Trauergottesdienst hielt. In dieser NDR Dokumentation fordert sie Toleranz und Respekt gegenüber Menschen mit einer Depression: „Nicht: Rei