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Novi Sad ein Jahr nach den Nato-Bomben

Die Zerstörung der Brücke von Novi Sad ist auch für deutsche Fernsehzuschauer zum Symbol des Krieges gegen Milosevic geworden. Dass die Bewohner der Stadt mehrheitlich in Opposition zu Belgrad standen und sich als Europäer fühlten, wussten damals allenfalls ein paar Menschen in der Partnerstadt Dortmund. Als die Bomben fielen, war die Enttäuschung groß. „Europa war so nah“. „Wenn sie Milosevic stürzen wollen, dann sollen sie ihn stürzen und nicht unsere Brücke“, sagen sie heute und fühlen sich von den Nachbarn in Europa verlassen und verraten. „Die Bombardierung hat nur ihm geholfen, die Wirtschaftssanktionen haben ihm geholfen, alles, was der Westen macht, hilft nur ihm, sagt Biljana. Biljana ist Schlagzeugerin einer Rockgruppe, die sich nicht vom Regime hat vereinnahmen lassen und während der Nato-Angriffe nicht auf den Plätzen und Brücken gespielt hat, wie manche andere in Belgrad. „Milsosevic braucht uns Musiker, um auf die Jugendlichen Einfluss zu nehmen“ meint Bebec, der Bassist der Gruppe. Grund genug, nicht mehr zu spielen – trotz des Verdienstausfalls. Bebec versucht, sich als Schreiner durchzuschlagen. Der Film dokumentiert die Begegnung mit Menschen, die mitten in Europa endlich wieder Europäer sein möchten. Der Wiederaufbau der Brücken mit europäischer Hilfe wäre das wichtigste Zeichen. Doch der Partner, mit dem Europäer darüber verhandeln, heißt wieder einmal Milosevic.

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