Verölte Enten, tote Fischotter, knöcheltiefer Ölschlamm am Strand. Die Ölpest traf bereits viele Länder, am schlimmsten traf es die Küsten Frankreichs und Alaskas. Vor mehr als zwanzig Jahren brach der Riesentanker "Amoco Cadiz" vor der Bretagne auseinander. Vergessen von der Weltöffentlichkeit. Damals starben Tausende von Tieren, mehr als 200.000 Tonnen Rohöl verdreckten 350 Kilometer Küste. Die Überraschung: Heute ist von der Katastrophe nichts mehr zu sehen. Doch nicht etwa die aufwendigen Reinigungsarbeiten, sondern die Natur selber hat dafür gesorgt: mit ölabbauenden Bakterien. Soviel Glück ist allerdings selten. Zehn Jahre nach der Ölpest durch den Supertanker "Exxon Valdez" sind in Alaska noch immer zahlreiche Küstenstreifen verschmutzt. Die größte Tankerkatastrophe der USA vergiftet nach wie vor Lachse und Heringe, verdreckt ein einzigartiges Ökosystem. Die positive Seite: Wo früher einzig der schnelle und billige Abtransport von Öl zählte, werden heute Umweltschutz und Vorsorge großgeschrieben. In Alaska hat man nach dem Unfall die weltweit strengsten Sicherheitsvorschriften für Tanker erlassen. Die Autoren Thomas Weidenbach und Meike Hemschemeier sind zu den Schauplätzen gereist: zum Wrack der "Amoco Cadiz", zu den Stränden in der Bretagne und in Alaska, zu den Supertankern auf hoher See und zu den Ölbekämpfungstrupps in Alaska. Sie zeigen, welche Lehren aus der Vergangenheit gezogen wurden, um Meere und Strände besser zu schützen.