Die Picardie und Nord-Pas-de-Calais grenzen auf der einen Seite an das Pariser Becken und auf der anderen an Belgien. Sie bestechen durch vielfältige Landschaften, die von den Wechselfällen der Geschichte und den Spuren menschlicher Arbeit geprägt sind. In Lewarde bei Douai erhält der ehemalige Bergarbeiter Daniel die Erinnerung an die Glanzzeiten des Steinkohlebergbaus lebendig. Daniel begann im Alter von 14 Jahren mit der Arbeit unter Tage. Damals waren die Kohlengruben noch Hauptarbeitgeber der Region. Wenn in Saint-Omer im Département Pas-de-Calais noch heute traditionelle Boote zu sehen sind, so ist dies nicht zuletzt dem Schiffszimmermann Rémy verdanken. Der junge Mann stammt aus dem größten erschlossenen Sumpfgebiet Frankreichs, dem Marais Audomarois. In Azincourt am Rande der historischen Provinz Artois fand im Hundertjährigen Krieg eine bedeutende Schlacht statt. Heute begeistern sich hier Patrick und seine Freunde für mittelalterliche Geschichte und üben sich im Bogenschießen. Das Kloster Valloires, eine ehemalige Zisterzienserabtei im Authie-Tal im Département Somme, ist vor allem für seine Gärten bekannt, in denen Rosen und seltene Pflanzen gedeihen. Ludovic verwendet die Blüten und Kräuter für seine kulinarischen Kreationen. In der Somme-Bucht ahmt der „Vogelflüsterer“ Jean die Schreie der Zugvögel nach. Er stammt aus der Gegend und hat die besonderen Pfeiftechniken schon als Kind erlernt. Unweit der Kathedrale von Amiens leitet Françoise das Marionettentheater Chés Cabotans, das Stücke in picardischer Sprache aufführt. In Creil im Département Oise hat der junge luxemburgische Unternehmer Luc eine über 100-jährige Nagelfabrik gekauft, die Teil des industriellen Kulturerbes Frankreichs ist und ihre Produkte in ganz Europa vertreibt. Die Reise endet im Atelier der holländischen Künstlerin Inge, die in dem Dörfchen Jeantes im Norden des Départements Aisne Ruhe und Inspiration für ihre Arbeit gefunden hat. (Text: arte)
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Xavier Lefebvre | Director |