Es ist ein Trend: Immer mehr Menschen suchen im Alter nach Wohn-Alternativen. Die Angst vor einem Leben im Alten- oder Pflegeheim und die Sehnsucht nach Geselligkeit sind dabei der wesentliche Antrieb. Auch wenn es bundesweit keine verlässlichen Statistiken gibt, so sprechen Experten doch von einer stark wachsenden Bewegung. Das Deutsche Institut für Urbanistik etwa schätzt die Zahl der gemeinschaftlichen Wohnungsideen auf etwa 600, die Bundesvereinigung Forum Gemeinschaftliches Wohnen geht sogar von bis zu 5.000 aus. Am deutlichsten zeigt die stark wachsende Zahl der Internetplattformen, dass mehr und mehr ältere Menschen nach Wohnprojekten jeglicher Art Ausschau halten. Ein privates Wohnprojekt Arnold Bierut aus Latendorf in Schleswig-Holstein besitzt seit ein paar Jahren einen großen Hof in Alleinlage. Er ist bereit, sein Anwesen für ein Wohnprojekt zur Verfügung zu stellen. Seine Suche nach Menschen, die genauso wie er Spaß an Selbstversorgung auf dem Lande haben, ist allerdings ein anstrengendes Auf und Ab. Bau einer Modulsiedlung Günther Vogel aus Neumünster ist bereit, sein Siedlungshaus aufzugeben, in dem er seit seiner Kindheit wohnt und sein Eheleben geführt hat. Es ist sein Eigentum. Nun möchte er sich noch einmal verändern und gemeinsam mit seiner Freundin und Fremden eine Modulsiedlung bauen. Heinke Schröder aus Mönkeberg bei Kiel hat auf den ersten Blick Glück. Die alleinerziehende Mutter lebt im Wohnprojekt Königsmoor und engagiert sich für die Solidargemeinschaft in dem noch recht neuwertigen Anwesen. Aber etwa 60 Bewohner in die Pflicht zu nehmen, ist eine große Herausforderung. Der NDR hat fast zwei Jahre lang WG-Suchende und Anbieter von Wohnprojekten auf ihrem Weg begleitet.