75 Jahre nach Kriegsende erinnert die Dokumentation mit privatem Filmmaterial und persönlichen Geschichten an die beeindruckende Wiederaufbauleistung im Deutschland der Nachkriegszeit. Wie erging es den Menschen in den Ruinen ihrer Städte? Wie entstand aus Trümmern neues Leben? Es sind bewegende Aufnahmen und Geschichten jener Zeit der Neuorientierung und des Erfindergeists, des politischen Neustarts und ökonomischen Wiederaufstiegs. Nach dem Erfolg der Dokumentationen „Wir im Krieg“ und „Deutschland von oben – 1945“ recherchierte Autor Jörg Müllner weiter nach Filmschätzen – in Stadtarchiven, Landesbildstellen und privaten Sammlungen. In großer Eindringlichkeit erzählen die Funde Geschichten von Menschen, die ihren Alltag in der Nachkriegszeit in privaten Filmen festhielten. Solche Aufnahmen in Farbe waren eine Seltenheit in der Nachkriegszeit. Viele Filmamateure besorgten sich ihr Material vom Schwarzmarkt. Farbfilme gab es nur von amerikanischen Herstellern wie Kodak – zu sehr hohen Preisen – da die deutschen Agfa-Werke damals nicht mehr produzierten. Umso wertvoller sind die Aufnahmen. Sie regen an, nachzufragen, persönliche Hintergründe in Erfahrung zu bringen, den historischen Zusammenhang herzustellen. Genau das will dieser Film. Mit Eigeninitiative und Ideen gestalteten die Menschen ihre Zukunft. Junge Geschäftsleute gründeten Firmen, alteingesessene Konzerne erfanden sich neu. In Stuttgart, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs, ließ Familie Mettenleiter ihre Konditorei aus Trümmern wieder auferstehen. Eine Mammutaufgabe. Die ganze Verwandtschaft wurde in die Stadt beordert – zur Mission Wiederaufbau. Eberhard Küfer fuhr mit einem Lieferwagen voll frischer Wäsche durch die Stuttgarter Ruinen. Er belieferte die städtischen Bunker, die schon ab August 1945 als Hotels genutzt wurden, mit Wäsche. Im bayrischen Bad Reichenhall brachte Hildegard Mayer, gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin, mit Fleiß und Disziplin den Kurbetrieb ihrer Familie wieder in Schwung – mi