Deutschland ist berühmt für seine Wurstwaren. Nirgends ist die Vielfalt größer. Doch bei vielen Verbrauchern wächst das Misstrauen gegenüber den Herstellern. Wer weiß schon, was alles in Wurst steckt? Bayern definiert sich über Weißwurst und Leberkäse, Norddeutschland ist stolz auf Teewurst, Leberwurst oder Pinkel. Überall dort, wo der Boden besser für Viehzucht als für Ackerbau geeignet ist, hat sich eine erstaunliche Vielfalt gebildet – über 1500 Sorten werden gezählt. Doch beim Thema Wurst entscheidet in Deutschland immer mehr vor allem der Preis. Rund zwei Drittel des deutschen Verbrauchs ist folienverpackte Ware, 40 Prozent stammen vom Discounter. Tendenz steigend. Droht die regionale Vielfalt verloren zu gehen? Die Massenproduktion von Wurstwaren gerät immer wieder in die Kritik: fragwürdige Zusatzstoffe, irritierende Deklarationen, schwammige Vorschriften. Ist es wirklich im Sinne der Verbraucher, wenn in vermeintlicher Geflügelwurst auch Schwein verarbeitet werden darf? Warum ist gerade in industriell gefertigten Wurstwaren der Salzanteil so hoch? Und überhaupt: Wie gesund oder ungesund ist deutsche Wurst eigentlich? Welche Sorten kann man bedenkenlos essen? Welche machen dick? Und welche sollte man lieber vermeiden? Spitzenkoch Nelson Müller nimmt diesmal vom Schinken bis zu Leberwurst alles kritisch unter die Lupe und gibt Tipps vom Profi, wie man mit Wurst auch mal ganz andere Mahlzeiten gestalten kann als nur die klassische Brotzeit.