Kapriolen, Kruppaden, hohe Pesaden, Courbetten: Pferd und Reiter tanzen in der Manege. Sie üben die Paradefiguren der hohen Schule der Reitkunst. Heute Morgen gehört die Manege den Springern, der Elite des Cadre Noir, den Erben der Militärreiterei. Dazu gehört auch der junge Bereiter Vincent. Er trainiert zwei Pferde, Valrose und Ecory. Valrose ist ein erfahrenes, ruhiges und zuverlässiges Pferd. Ecory hat seine Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Der Hengst ist ungestüm und unberechenbar. Vincent will Ecory auf der Festgala in Avignon reiten. Doch er befürchtet, dass das Bewertungskomitee, denen die Oberbereiter Frédéric Pierrard und Jean-Louis Guntz angehören, nicht zustimmen wird. Beide sind wegen ihrer extrem hohen Anforderungen an Pferd und Reiter bekannt. Drei bis vier Jahre tägliches Training sind nötig, um einem Pferd die genannten Figuren beizubringen. Meistens führt der Bereiter das Pferd vom Boden aus und trainiert mit ihm die richtigen Bewegungen und Reaktionen. Ein Grund mehr, das Urteil des Bewertungskomitees zu fürchten. Fällt dessen Beurteilung schlecht aus, sind alle Mühen der vorangegangenen Jahre infrage gestellt und waren vielleicht sogar umsonst. Vincent ist zufrieden. Die Beurteilung des Komitees ist positiv. Der Reitmeister hat entschieden, dass Vincent mit Ecory bei der schwierigen Gala in Avignon dabei sein darf. Die jährliche „Cheval-Passion“ in Avignon ist seit 20 Jahren Treffpunkt der besten Reiter der Welt. Vincent, Valrose und Ecory vertreten in diesem Jahr als einzige die Elite des Cadre Noir de Saumur. Ecory wird die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Doch bis dahin muss Vincent noch viele Stunden Arbeit investieren, um ihm den letzten Schliff beizubringen. (Text: arte)