In der Neuzeit verschoben sich die Machtverhältnisse zwischen Morgenland und Abendland, zwischen den christlichen Machtblöcken und den schwindenden islamischen Reichen. Was lief schief in ihrer gemeinsamen Geschichte - wo wandten sich die Kulturen voneinander ab, wo fanden sie zueinander? Gegensätze verhärten sich "Imperien am Scheideweg", der dritte Teil der Morgenland-Dokumentation, erzählt vierhundert Jahre Weltgeschichte. Im Jahr 1683 erzittert das Abendland ein letztes Mal vor dem Islam - als der osmanische Großangriff auf Wien verhindert wird. Zugleich tauchen muslimische Piraten an Europas Küsten auf, treiben Sklavenhandel mit Christen.Das Zeitalter der Entdeckungen ist in vollem Gange - aber es findet ohne die Muslime statt. Der europäische Kolonialismus erblüht und bedrängt die großen islamischen Imperien Indien, Persien und Osmanisches Reich. Die Gegensätze verhärten sich - aber gleichzeitig steigt in den Salons der Bourgeoisie Europas das schöngeistige Interesse an Poesie und Exotik des Morgenlandes. Im 19. Jahrhundert häuft der Westen Macht und Kapital an - und in der Wüste Arabiens hat die konservative Bewegung der Wahhabiten Erfolg. Erneuerungs- und Erlösungsbewegungen wie der Aufstand des Mahdi gegen die Engländer zeugen von der Vitalität des Islam. Verzweifelt versuchen Gelehrte auf beiden Seiten, den arabischen Rückstand zu erklären: Blockierte das Bilderverbot die Verbreitung von Wissen? Standen Lebensregeln des Islam dem Fortschritt entgegen? Oder trägt der Westen mit seinem Kolonialismus die Hauptschuld? Dialog zwischen den Kulturen Nach dem ersten Weltkrieg vertieft sich die Kluft zwischen Orient und Okzident und führt in die heutige konfliktgeladene Situation. "Morgenland - Imperien am Scheideweg" will durch überraschende Fakten mit einigen Vorurteilen aufräumen und die Chancen eines Dialogs zwischen den Kulturen aufzeigen.
Name | Type | Role | |
---|---|---|---|
Daniel Gerlach | Writer | ||
Daniel Gerlach | Director | ||
Georg Graffe | Director |