Für Meister Otto Stadler ist das Fischen Berufung: „Als Fischer bist ein freier Mensch – aber sehr vom Wetter abhängig – und natürlich vom Mond. Der Mond ist der Brotdieb der Fischer. Bei Vollmond fangst meistens nix.“ Schon die Urahnen von Otto Stadler fischten an der oberen Donau. 1420 wird die Familie erstmals als Inhaber von Fischrechten urkundlich erwähnt. Heute ist Otto Stadler der älteste Flussfischer, der sein Handwerk noch hauptberuflich betreibt. Er arbeitet zusammen mit seiner Tochter Dietlinde, die genauso wie er den Meistertitel führt. Mit dem Floßnetz oder mit dem Grundnetz gehen sie meistens nachts auf Brachsen, Barben, Schied, Hecht oder Zander. Von Hienheim bis Maria Ort kurz vor Regensburg gehen ihre Fanggründe.