Hannelore Marschall-Oehmichen (1931–2003) hatte das Marionettenmacher-Handwerk von ihrem Vater gelernt, der 1948 die „Augsburger Puppenkiste“ gründete. Etwa 6.000 Puppen sind unter ihren Händen entstanden. Aus einem Stück Lindenholz wurde zuerst der Kopf geschnitzt, jede Figur bekam dadurch ihren individuellen Ausdruck, Charme und Charakter. Erst danach baute sie den Körper und die dazugehörige Mechanik. Viele dieser Schöpfungen wurden durch die Fernsehproduktionen weltberühmt: Jim Knopf und Lukas, Urmel, Kater Mikesch, die Blechbüchsenarmee, Kalle Wirsch, Bill Bo und viele andere. Als das Augsburger Puppentheatermuseum „Die Kiste“ im Oktober 2001 seine Pforten öffnete, ging für Hannelore Marschall-Oehmichen ein lang gehegter Wunschtraum in Erfüllung.