Eberhard Schön arbeitet in der Altstadt von Wien. Im Mezzanin, einem Zwischenstockwerk, hat er seine „Kunstanstalt für Kupferdruck“. Fast glaubt man, in einem anderen Jahrhundert zu sein, wenn das Hufgetrappel der Fiakerpferde das leise Kratzen des Stichels auf dem Metall unterbricht. Meister Schön ist der Letzte in Europa, der Visitenkarten oder Briefköpfe noch in Kupferplatten sticht und dann in kleinen Auflagen von Hand druckt. Franz Lehar, Robert Stolz, Herbert von Karajan und Bruno Kreisky waren seine Kunden. Letzterer hat sogar dem Parlament empfohlen, jeder Abgeordnete solle seine Karte in Kupferdruck anfertigen lassen, erzählt der Meister stolz. Auf seiner eigenen Karte lesen wir: „Kupferstich der vornehmsten Ausführung für den kulturbewussten Personenkreis.“ (Text: SWR) Deutsche Erstausstrahlung: Mo 29.12.1997 Bayerisches Fernsehen