Sophie muss ein Referat für ihr Seminar über den kategorischen Imperativ vorbereiten. Als sie sich in der Bibliothek gerade in ihre Lektüre vertiefen will, tritt Kant persönlich zwischen den Bücherregalen hervor - und stellt sich bereitwillig ihren Fragen zur Moralphilosophie und Ethik, dem Herzstück seiner Philosophie. Im Seminar wird Sophies Referat dann durch das Eintreten des gut aussehenden Lukas gestört: Er sucht eine Referentin, die in seiner Firma einen Vortrag über Moralfragen halten kann. Im Park trifft Sophie Kant wieder. Er erzählt ihr, wie ein Spaziergang in Königsberg seine Gedanken auf die Fragen von Moral und Ethik lenkte. Dialog: Kant und die Moral der Schwalben KANT: Sie wollen wissen, wie ich auf den kategorischen Imperativ gekommen bin? SOPHIE: Ja! KANT: Vielleicht hilft es Ihnen, werte Sophie, wenn ich Ihnen einmal von einem Spaziergang erzähle, den ich eines Tages unternommen habe, um mich von meiner täglichen Arbeit zu erholen. SOPHIE: Ihr täglicher Nachmittagsspaziergang? KANT: Ja ... SOPHIE: Der, nach dem die Königsberger ihre Uhr stellen konnten? KANT: Ja, wahrscheinlich ... Es war in einem kühlen Sommer, in dem es wenig Insekten gab. Ich erging mich nach dem Mittagsmahle in der schönen Natur und fröstelte ein wenig. Auf einmal blieb ich erschrocken stehen. Da lagen einige junge Schwalben zerschmettert am Boden. Erstaunt untersuchte ich die Sache und fand heraus, dass die Schwalben selbst ihre Jungen aus den Nestern geworfen hatten! Voll Verwunderung über diesen verstandesähnlichen Naturtrieb, der die Schwalben lehrte, beim Mangel von Nahrung einige aufzuopfern, um alle übrigen erhalten zu können, stand mein Verstand still. Mein Angesicht glühte vor hoher Andacht, ich musste meine Hände falten, und es hätte nicht viel gefehlt, und ich wäre auf meine Knie gesunken. Kant sieht Sophie eindringlich an. Auf ihrem Gesicht macht sich allmähliche Verständnis breit, sie nickt, lächelt versteh
Name | Type | Role | |
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Carolin Otto | Writer | ||
Carolin Otto | Director |