Waterberg, Namibia. Der mächtige Tafelberg steht für das wohl dunkelste Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte, den Völkermord an den Hereros. Die viehzüchtenden Nomaden hatten sich 1904 gegen die deutsche Herrschaft erhoben. Die ankommenden weißen Siedler beanspruchten immer mehr Land, ihre Händler tauschten Alkohol und Gewehre gegen Rinder, die Hereros sahen sich ihrer Lebensgrundlage beraubt. Der Aufstand war am Anfang sehr erfolgreich, Berlin musste immer mehr Truppen entsenden, General Lothar von Trotha wurde vom Kaiser persönlich nach Südwest kommandiert. Trotha hatte sich bei der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China „bewährt“. Am Waterberg stellte er die Hereros zur Entscheidungsschlacht. Die deutschen Maschinengewehre, geleitet von der damals hochmodernen Funkentelegrafie, gaben den Ausschlag. Doch das eigentliche Verbrechen war nicht die Schlacht, sondern was darauf folgte. Mit seinem berüchtigten „Vernichtungsbefehl“ wies von Trotha seine Männer an, auf alle Hereros, auch auf Frauen und Kinder, schießen zu lassen, wenn sie sich näherten. Das verheerende Resultat: Tausende verdursteten in der wasserlosen Omaheke. Dorthin hatten sich die Hereros in ihrer Verzweiflung geflüchtet.
Name | Type | Role | |
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Gisela Graichen | Director | ||
Peter Prestel | Director |