Von West nach Ost bildet das mächtige Gebirge des Himalaya einen 2.500 Kilometer langen Bogen. Außerhalb Asiens gibt es keinen Berg, der über 7.000 Meter hoch ist, doch im Himalaya gibt es über einhundert; und alle 14 Achttausender befinden sich ebenfalls hier. Erde und Himmel treffen sich in diesem Gebirge, das geprägt ist von eisigen Winden, niedrigen Temperaturen und wenig Sauerstoff. Und doch bieten die Berge einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen eine Heimat: Schneeleoparden durchstreifen riesige Reviere auf der Jagd nach ihren wenigen Beutetieren. Blauschafe, die auf bis zu 5.000 Metern Höhe leben, sind wahre Kletterkünstler, so dass es dem Schneeleoparden meist nur nachts gelingt, eines von ihnen zu reißen. Hoch im Himmel über dem Himalaya fliegen Streifengänse, die wie in jedem Herbst auf dem Weg von den Hochebenen Zentralasiens in ihre Überwinterungsgebiete in Indien sind. Die Changpa-Nomaden züchten im Himalaya ihre Ziegen, von denen sie die berühmte Kaschmirwolle gewinnen. Sie leben im Sommer auf 5.000 Metern Höhe, doch wenn die Temperaturen im Winter auf bis zu Minus 50 Grad Celsius fallen, ziehen sie sich in ihre tiefer gelegenen Winterlager zurück. Im gewaltigsten Gebirge der Welt bestimmen die Jahreszeiten den Rhythmus des Lebens, den diese Episode der Reihe in atemberaubenden Bildern einfängt.