Herz-Kreislauferkrankungen sind in Deutschland die häufigste Todesursache - obwohl die Herzmedizin in den vergangenen Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht hat. Vor allem die Überlebensrate nach Herzinfarkten ist drastisch gestiegen. Doch von den Erfolgen bei der Behandlung eines Herzinfarkts profitieren vor allem Männer - und weniger die Frauen. Während bei den Männern die Todesrate durch Herz-Kreislauferkrankungen kontinuierlich abnimmt, steigt sie bei Frauen zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr sogar. Ist das Herz einmal angegriffen, schreitet die Erkrankung immer weiter fort. Sechs Jahre wartete Heinz-Uwe T. vergeblich auf ein neues Herz für eine Transplantation. Schließlich bekommt er ein Kunstherz. "Ohne das wäre ich jetzt tot", sagt Heinz-Uwe T. Doch die Einschränkungen, unter denen er für den Rest seines Lebens leiden wird, sind enorm. Ein Kabel tritt aus seinem Körper aus und verbindet das künstliche Herz mit einer Batterietasche. Infektionen sind eine ständige Gefahr. Und dennoch ist er froh über jeden Tag, den er noch lebt. Der Grund: Frauen wie die 53-jährige Brigitte M. haben andere Symptome als Männer bei einem Infarkt und denken deshalb zunächst an andere Krankheiten. "Für mich war das eher ein Bandscheibenvorfall oder ein Magengeschwür." Sie ruft keinen Notarzt und landet erst nach 15 Stunden in der Freiburger Uni-Klinik. Dort werden ihre verstopften Herzkranzgefäße in wenigen Minuten wieder geöffnet. Andere haben weniger Glück: Frauen sterben doppelt so häufig an ihrem ersten Herzinfarkt wie Männer. Brigitte M. ist fürs erste gerettet, aber durch die verspätete Behandlung ist das Risiko von Spätfolgen enorm gestiegen.
Name | Type | Role | |
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Claudia Ruby | Director |