„Lebensläufe“, so sagt er, interessieren ihn nicht besonders, aber die „Lebenswege“ der Menschen, die er trifft – und die Wegränder! Mit dieser Einstellung im Gepäck begibt sich Harald Grill auf eine außergewöhnliche Entdeckungsreise entlang der Ilz. Er erkundet ihre Naturschätze, erforscht ihre Geschichte und lernt die Menschen an ihren Ufern kennen. Seine Begegnungen sind dabei so abwechslungsreich wie der Fluss selbst. Vom Nationalpark-Ranger Günter Sellmayer erfährt Harald Grill, warum die Ilz auch „die schwarze Perle des Bayerischen Waldes“ genannt wird: Ihr bräunlich bis schwärzlich gefärbtes Wasser ist kein Schmutz, sondern völlig natürlich. Wenige Meter unterhalb von Spiegelau hat die Ilz – die hier noch Große Ohe heißt – in Jahrtausenden die Steinklamm in den Fels gefräst. Harald Grill hat sich hier mit seinem Freund Günter Moser verabredet. Für den Fotografen bietet die Klamm eine unglaubliche Fülle an Motiven, von den riesigen, steinernen Rinnen über die tiefen Kolke im Urgestein bis hin zu den gewaltigen Felsblöcken, die oft bewachsen sind mit Moosen und Farnen. Unterhalb von Eberhartsreuth, bei Flusskilometer 40, vereinigen sich die Große und Kleine Ohe zur Ilz. Hier steht die Ettlmühle, die schönste und älteste erhaltene Mühle an der Ilz. Die Mühle erinnert daran, dass der Fluss auch über Jahrhunderte sehr intensiv wirtschaftlich genutzt wurde. So mancher Mühlenbesitzer hat sich längst angepasst, die Schrottenbaummühle etwa bietet sanften Tourismus am Fluss. Harald Grill trifft während seiner Wanderung den Glaskünstler Erhard Köck, der sich mit der Restaurierung der alten Rosenberger Säge einen kleinen Traum erfüllt hat oder den Fliegenfischer, der hier abschalten und entspannen kann. Nach rund 65 Kilometern Wanderung endet dieser Traumpfad in Passau. Der grüne Inn, die blaue Donau und die schwarze Ilz machen die Stadt Passau zu einer geografischen Besonderheit – zur Dreiflüssestadt. Die Ilz ist