In die einfache, bäuerliche Welt des Knaben Simplizissimus – später Simplex genannt – bricht der Dreißigjährige Krieg ein und raubt ihm Pflegeeltern und Zuhause. Ein Einsiedler nimmt sich seiner an und lehrt ihn Schreiben und Lesen. Später gerät er unter die rauen Soldaten der Festung Hanau. Der Gouverneur lässt den Jungen in eine Kalbshaut einnähen und hält ihn sich als „Narr“. Hier aber hat Simplex auch Glück: er gewinnt den Schreiber Ulrich zum Freund.
Von den Kroatischen Reitern hat Simplex genug. In gestohlener Kleidung flieht er aus dem Lager – dummerweise hat er Frauenkleider erwischt. Diese unfreiwillige Verwandlung macht ihn als Zofe begehrt. Nur schwer kann er sich männlichen Eroberungsversuchen entziehen. Als die Kaiserlichen hinter sein Geheimnis kommen, halten sie ihn für einen Spion. Aber inzwischen hat er selber Geld und schafft es, Soldat zu werden. Aus einem naiven Musketier, den die Kameraden verspotten, wird ein rüder Soldat, der fleißig Beute macht und als „Jäger von Soest“ zu schlimmem Ruhm gelangt.
Der Galgen bleibt Simplex erspart. Als Preis dafür muss er einem General aus der Patsche helfen, was ihm – wieder einmal – mit einer List gelingt. Prompt stehen Neider auf, die Simplex eine Todesfalle legen. Er aber hat wieder Glück, erwischt statt dessen sogar einen Goldschatz. Reich geworden, sagt er dem Kriegsdienst ade und wird ein braver Bürger. Andererseits hat er Pech: Er geht einer Pfarrerstochter ins geschickt geknüpfte Ehenetz. Seine Frau bekommt Kinder. Doch schon bald merkt er, dass die habgierige Verwandtschaft nur hinter seinem Geld her ist. Er zögert nicht lange und flieht in Richtung Paris.
In der vergnügungssüchtigen Stadt Paris stehen Simplizissimus viele Türen offen, selbst die zum Liebestempel der Königin. Da erwischt ihn die tückische „Franzosenkrankheit“ (Syphilis). Kaum genesen, schnürt er den Ranzen und nimmt seine unstete Wanderschaft wieder auf. Bittere Armut quält ihn. Aus den feinsten Pariser Kreisen führt ihn der Weg hinab in die Gesellschaft gemeiner Straßenräuber. Da endlich erwacht in ihm die Einsicht. Er sagt der schnöden Welt ade und lebt fortan als frommer Einsiedler – genau wie jener Mann, der ihn am Anfang seiner Geschichte hinaus ins wechselvolle Leben geschickt hatte, der - wie er kurz zuvor erfährt - sein leiblicher Vater ist.